Nintendos innovativer Ritter – Shigeru Miyamoto


Woher kommt eigentlich die Idee für den kleinen Super Mario, der schon seit über 20 Jahren die Herzen der Konsolenfans höher schlagen lässt? Wer hat der „Legende von Zelda“ Leben eingehaucht oder den Affen Donkey Kong auf den Bildschirm verholfen? Dafür ist hauptsächlich Shigeru Miyamoto verantwortlich. Der 56-Jährige Japaner prägt den Spielehersteller Nintendo mit seinen Ideen seit den Achtziger Jahren.

Shigeru Miyamoto kam 1977 nach einem Studium zum Industriedesigner zu Nintendo. Zunächst als Designer, später als Produzent und inzwischen im Management tätig, hat Miyamoto einige der erfolgreichsten virtuellen Spielfiguren entworfen und seine Kreationen zu Millionen von Menschen nach Hause auf die Bildschirme gebracht. Er ist der Entwickler von Jump ’n Run Spielen schlechthin. Seine erste Entwicklung war ein Spieleautomat, in dem ein Affe Namens „Donkey Kong“ und der Tischler „Mario“ Premiere feierten. Seinem Profil ist Miyamoto über die Jahre treu geblieben. Traditionell bietet Nintendo für jede neue Konsole mindestens einen Spieletitel mit der inzwischen zu „Supermario“ gereiften Hauptfigur an. Dabei zeigt Nintendo nicht selten derartiges Traditionsbewusstsein. Aufgrund Miyamotos Einwände wurden des Öfteren bewusst Trends ignoriert. So war er in den Neunziger Jahren gegen die Einführung der CD-ROM für Nintendos Spielekonsolen. Auch die kindlich wirkende Darstellung ohne brutale Gewaltdarstellung in den Spielen entspricht seinen Vorstellungen.

Dies begründet er damit, dass Spiele die Leute froh und glücklich machen sollen. Eine weitere Intention für ihn ist, Menschen für Videospiele zu begeistern, die bisher kaum Interesse an derartigem Freizeitvertreib gefunden haben. Vor allem populäre Konsolen wie die Nintendo DS und die Wii ermöglichten es, durch ihre einfache, intuitive Steuerung, eine breitere Masse für Videospiele zu begeistern.

Im Vordergrund steht für Miyamoto trotz allem die Familie. Gemeinsames Spielen mit der Konsole ist ihm ein wichtiges Anliegen. Trotzdem vertritt er die Ansicht, dass Videospiele nicht alles sind und die Pflege sozialer Kontakte genauso wichtig ist, wie Aktivitäten im Freien. Allerdings stellt Shigeru Miyamoto weiterhin fest, dass „das Angebot sehr groß ist für Kinder und dass sie eben noch nicht so gut selektieren können. Das Auswählen ist die Aufgabe der Elter.“ Deren Verantwortung für den Medienkonsum der Kinder steht außer Frage.

Dabei versteht er ein Videospiel als mehr als nur einen Zeitvertreib für Kinder. Der herkömmliche Medienkonsum ist aus seiner Sicht eher einseitig. „Videospiele sind dagegen interaktive Unterhaltung und das macht sie einzigartig. Mir ist klar, dass einige Menschen das für Zeitverschwendung halten, aber Spieler können auf diese Weise kreativ werden. Und so gesehen sind Videospiele längst ein Teil unserer Kultur.” Diese Meinung teilte 2006 auch die französische Regierung. Sie verlieh ihm in Paris den Kulturorden “Ordre des Arts et Lettres” und nahm Miyamoto somit als Ritter in den Orden auf. Als Begründung führte sie an, dass „er entscheidend dazu beigetragen hat, digitale Unterhaltung und Kunst zusammenzuführen“.

Falk Henning

Quellen:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,406471,00.html

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,423253,00.html

Bildquelle:
Miyamoto Shrine is dedicated to Shigeru Miyamoto
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