Ein Bär im Weltraum


Ein Bär auf Rettungsmission auf dem fernen Planeten Plumitoria? Das klingt zuerst einmal nach einem skurrilen Sciencefiction-Szenario. Doch die eigentliche Mission des Bären ist es, kindgerecht Mathematik zu lehren.

Die Lernspiele mit dem freundlichen Fragenbär des „Spielend Lernen Verlag“ erfreuen sich schon seit längerer Zeit großer Beliebtheit unter Kindern und Eltern. Sie wurden schon drei mal in Folge mit dem deutschen Bildungsmedien Preis „digita“ sowie dem Software-Preis „GIGA-Maus“ ausgezeichnet. Doch die Erwartungen sind hoch, ob das neue Spiel „Richtig Mathe lernen 1./2. Klasse“ genauso preisverdächtig ist.

Story & Gameplay

Die Story ist sowohl simpel, als auch motivierend für Kinder. Alles fängt damit an, dass der Fragenbär eines Nachts von einem Raumschiff aus dem Schlaf gerissen wird. In diesem Raumschiff befindet sich ein Plumi, Bewohner des Planeten Plumitoria. Dieser wurde samt all seiner Bewohner von dem unsympathischen Eismonster zu Eis verwandelt. Freundlich wie der Fragenbär ist, holt er nur noch schnell seinen Raumanzug, um danach gemeinsam mit uns und dem letzten unvereisten Plumi auf Rettungsmission nach Plumitoria zu fliegen.

Insgesamt 12 verschiedene Minispiele rund um die Grundrechenarten wollen jetzt gelöst werden. Sie haben Namen wie „Der fantastische Zahlenentsafter“, oder „Die rätselhafte Rechenkrake“. Motivation hierbei ist es, die zehn eingefrorenen Plumis durch das Lösen von Rechenaufgaben auf zehn unterschiedlichen Planeten wieder aufzutauen, bevor man in ein Matheduell gegen das Eismonster treten kann. Dabei befindet sich auf jedem Planeten jeweils nur eine Art Rechenaufgabe, um Verwirrungen im Lernprozess zu verhindern. Sind zehn Rechnungen innerhalb von drei Versuchen gelöst, wird der Plumi wieder aufgetaut.

Sollte eine Aufgabe nicht auf Anhieb gelöst oder verstanden werden, steht einem der Fragenbär mit seiner Hilfestellung immer zur Seite. Auch die Einführung und Erklärung jeder Aufgabenart ist in angemessenem Tempo, verständlich, und jeder Zeit wiederholbar. Die Schwierigkeitsstufe und ob man erstmal nur üben, oder mit Bewertung spielen möchte, ist durch Klick in der Statusleiste am unteren Bildschirmrand einstellbar.

Um Überblick über die Lernerfolge zu haben, haben Eltern die Möglichkeit die Übungen zu verwalten, nur bestimmte Übungen freizuschalten oder den Schwierigkeitsgrad für bestimmte Übungen festzulegen.
Sind alle Plumis wieder aufgetaut und das Eismonster besiegt, so kann eine Urkunde für das Kind ausgedruckt werden. Als weitere Langzeitmotivation dient die Highscoreliste, in welcher um eine Bestpunktzahl gewetteifert werden kann.

Grafik, Sound und Steuerung

Grafisch ist das Spiel sehr liebevoll animiert, ohne dass die Grafik dabei zu sehr in den Vordergrund rückt. Die Grafik ist zwar nicht auf dem Stand heutiger Videospieletechnik, aber für ein Lernspiel mehr als ausreichend. Sie steht in einem guten Verhältnis zur Story und zum Gameplay, und lenkt nicht vom Wesentlichen ab. Obwohl es einem so vor kommt, dass ein und dieselbe Person jede Figur des Spiels synchronisiert hat, so hat jede Figur doch einen klar erkennbaren Stimmcharakter. Auch sind die Erklärungen doch immer einfach zu verstehen und sinnvoll aufbereitet. Dadurch, dass jede Aktion per „Point-and-Click“, also nur per Maus, in Ausnahme von der manuellen Ergebniseingabe, gesteuert wird, ist alles durch die Erklärungen und intuitiv bedienbar. Etwas „Maus-Erfahrung“ sollte das Kind aber dennoch mitbringen.

Fazit

„Fragenbär – Richtig Mathe lernen 1. / 2. Klasse“ ist kein unterforderndes Lernspiel, ebenso wenig wie ein trockenes Lernspiel ohne Hintergrundgeschichte. Für normale Unterhaltungssoftware wäre die Geschichte des Spiels zu einfallslos und simpel, doch für ein Lernspiel bietet es eine fantasievolle Geschichte und Lernumgebung, die ihresgleichen sucht. Die Stärken des Spiels liegen eindeutig in der Ausgewogenheit zwischen Spiel, Didaktik und unterstützender Grafik und Lernumgebung.

Insgesamt ein für Kinder motivierendes Lernspiel, welches Spaß macht und Mathe scheinbar zur Nebensache werden lässt. Somit hat der Fragenbär die Nase vorn, was alternative Mathelernsoftware für Kinder im Grundschulalter angeht. Prädikat: Wertvoll!

Frederic Breitrück