playzo auf neuem Terrain


Christoph Süß ist Geschäftsführer des Unternehmens „playzo“, welches zu einem der führenden Unternehmer für Browsergames zählt. Der Programmierer von strategischen Spielen für Erwachsene hat sich jetzt auf neues Terrain begeben – er entwickelt ein Computerspiel für Kids. Im Interview mit medienbewusst.de äußert sich Christoph Süß zu seiner Firma „playzo“, dem Kinderspiel „Farmtastic“ und zu seinem nächsten Vorhaben.

Herr Süß, beim Blick auf Ihre Homepage finden sich einige Auszeichnungen und Nominierungen für playzo im Bereich der Browsergames. Das klingt nach einem sehr erfolgreichen Unternehmen. Wer steht für playzo?

Playzo gibt es seit 2002. Am Anfang war es noch ein Einzelunternehmen, welches zum Betrieb von “Operation Weltherrschaft” von mir gegründet wurde. In den ersten Jahren lief es neben der Schule und dann neben meiner Ausbildung. Neben mir gab es noch eine Reihe von ehrenamtlichen Supportern und Forenmoderatoren. Seit 2006 führe ich die Firma hauptberuflich. Im Jahr 2006 stieß dann unsere heutige Gamedesignerin zum Team dazu. Auch sie arbeitete anfänglich ehrenamtlich. Mittlerweile sind wir 21 Kollegen.

Bisher waren Ihre Spiele vor allem für Erwachsene gedacht. Doch nun findet sich auch das Kinderspiel „Farmtastic“ auf Ihrer Homepage. Welche Altersgruppe wollen Sie damit ansprechen?

“Farmtastic” ist ein Spiel, das eigentlich jeden von 6 – 99 Jahre ansprechen soll. Es hat eine USK Freigabe ab 0 Jahren und ist für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet.

Neben der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, zählen auch sehr viele Erwachsene zu den Spielern. So sind Frauen zwischen 15 und 50 unsere größte Spielgruppe.

Wie ist das Spiel aufgebaut?

“Farmtastic” ist ein klassisches Bauernhofspiel. Am Anfang hat man nur ein Feld, auf dem Karotten und Salat angebaut werden können. Dabei ist das Prinzip ganz einfach: sähen, wässern und warten bis es reif ist. Das so erzeugte Gemüse kann dann am hofeigenen Marktstand verkauft oder in der Stadt eingesetzt werden, um zahlreiche Aufgaben zu erfüllen. Durch das Erfüllen von diesen Aufgaben erhält der Spieler Erfahrungspunkte. Hat man derer genug gesammelt, steigt man in ein höheres Level auf. Diese Levels schalten dann neues Saatgut aber auch neue Gebäude wie ein Gewächshaus oder einen Stall frei.

Was fasziniert Kinder an diesem Spiel?

Bauernhöfe faszinieren Kinder fast immer. Es ist das Wunder, wie aus einem winzigen Samen mit der Zeit große Pflanzen werden. Und natürlich faszinieren auch Tiere die Kinder. Besonders Mädchen finden Tiere süß.
Zudem können die Kinder in der Maschinenhalle ihre Produkte weiterverarbeiten. Sie können Garn spinnen, Mehl mahlen und Brot backen. Somit lernen sie, wo unser Essen herkommt – in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr.

Bei Computerspielen für Kinder spielt das Jugendschutzgesetz auch immer eine große Rolle. Inwieweit achten Sie darauf?

Bevor wir ein neues Spiel entwickeln, gehen einige Monate der Planung und Konzeption voraus. Dabei wird von der ersten Minute an festgelegt, für welche Zielgruppe das Spiel entwickelt wird. Alle Beteiligten achten dann bei der Entwicklung darauf, dass alles den Jugendschutzrichtlinien entspricht und auch der Zielgruppe gerecht wird. So haben wir bewusst auf die Möglichkeit des Schlachtens von Tieren verzichtet. In “Farmtastic” sterben keine Tiere.

Zudem haben wir und auch unser Publisher jeweils einen Jugendschutzbeauftragten, der direkt bei uns bzw. unserem Publisher angestellt ist. Oft ist es nämlich so, dass ein externer Rechtsanwalt diese Aufgabe übernimmt, der selten greifbar ist, oder der Jugendschutz über eine USK-Mitgliedschaft eingekauft wird.

Ein Blick in die Zukunft. Könnten Sie sich vorstellen, weitere Computerspiele für Kinder zu entwickeln?

Momentan ist noch kein weiteres Kinderspiel geplant, aber wir schließen es auch nicht aus. In jedem Fall ist es eine Herausforderung, die Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen wirtschaftlich erfolgreich zu erschließen. Die Konkurrenz ist riesig und die Zahlungsbereitschaft gering.

Vielen Dank für das Interview.

Antonia Pfaff

Bildquelle:
© playzo.de