Modell “TicTalk” als Maßstab für Kinderhandys?


Das Handy in Kinderhänden ist ein immer wieder zu Recht diskutiertes Thema. Nicht jedes Handy ist dabei für Kinder geeignet. Vielen Eltern, die sich um den mobilen Konsum ihrer Kinder sorgen, fragen sich, wie ein Kinderhandy aussehen könnte. Da sich Mobiltelefone speziell für Kinder in Deutschland noch nicht weitgehend etabliert haben, gibt es hierzulande nicht viele professionelle Modelle. Ein passendes Gerät wäre zum Beispiel “TicTalk”, welches sich auf dem amerikanischen Markt bereits etabliert hat.

Die Firma Enfora entwickelte, nach Firefly und LG, ein Mobiltelefon für Kinder ab 6 Jahren. Wie seine Vorgänger ist es kein komplett ausgestattetes Handy. Rein äußerlich beschränkt es sich auf den Ein- und Ausschaltknopf, einen 3-Wege-Schalter, die Freisprecheinrichtung, einen Panikknopf und einen Mini-USB-Anschluss. Doch das simpel anmutende Mobiltelefon bietet mehr. Neben der üblichen Anruf- und SMS-Funktion sowie Datenübertragung über GPRS stellt es besonders für Eltern eine Möglichkeit dar, Kinder in jenem Konsum zu kontrollieren. Angesichts der jungen Zielgruppe für das Produkt erscheint das durchaus sinnvoll.

Viele Eltern haben Angst vor der Kostenfalle und möchten gerne mitbestimmen, wie viel ihr Kind für SMS und Telefonate ausgeben darf. Bei „TicTalk“ haben Kinder immer noch die Freiheit, mobil zu telefonieren – aber die Eltern entscheiden, mit wem, wann und wie lange dies geschieht. Laut Anbieter steht für diesen Dienst ein Webzugang zur Verfügung, der die Verbindungen und das Handy konfigurieren lässt. Telefonate mit Freunden sind nur innerhalb eines bestimmten Budgets möglich. Zeitlich limitierte Gespräche sowie die ebenfalls begrenzte Anzahl der Anrufe pro Tag fallen unter die elterliche Kontrolle. Sie selbst und der Notruf sollen dabei immer erreichbar sein, was zur Sicherheit des Kindes beiträgt.

Um die eingeschränkte Anrufmöglichkeit jedoch ausweiten zu können, bieten sich dem Kind die vorinstallierten Lernprogramme für die Klassenstufen eins bis sechs an. Pro Lernminute soll dem Kind eine Freiminute zum Telefonieren gutgeschrieben werden. Positiver Nebeneffekt: Es wird ein Lernanreiz geschaffen, der nicht nur hilft, Langeweile zu vertreiben und Nachhilfe in Mathe, Rechtschreibung und Naturwissenschaften ermöglichtt.

Ein weiterer Vorteil des Handys ist die Ortungsfunktion. Eltern können den Aufenthaltsort ihrer Kinder auch mit dem Ortungsdienst abrufen lassen und erhalten somit zusätzlich eine sanfte und sichere Kontrollmöglichkeit. Zusätzlich befindet sich am Handy eine Paniktaste mit der die Kinder, für den Fall, dass sie keine der eingespeicherten Nummer im Notfall erreichen, Hilfe rufen können.

Speziell auf Kinder zugeschnittene Handys helfen somit den Eltern die richtige Balance zwischen Fürsorge und Loslassen zu finden und ermöglichen ihrem Kind die ersten Schritte in die Eigenständigkeit, damit sie verantwortungsbewusst und selbstständig werden.

Fazit: Ein robustes, und dennoch leichtes Handy, wie für Kinderhände gemacht. Da ein Leben ohne Mobiltelefon für Kinder in unserer heutigen Zeit schier unmöglich scheint, bietet dieses zumindest eine gute, pädagogisch wertvolle Alternative. Es schafft eine Verbindung zwischen Telefonieren, Simsen, Lernspaß und Handyortung. So ist es nicht nur für die Eltern eine Hilfe bei der Kontrolle des Handykonsums, auch die Kinder lernen den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Mobiltelefon. Es existiert sogar eine Triband-Version für den europäischen Raum, diese kann bisher nur auf Umwegen über die Herstellerseite erworben werden. Für Ideen, Design und Funktionen bekam “TicTalk” folgende Wertung:

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Annika Heselbarth

Bildquelle:
Enfora