Ein rostiges Abenteuer in Schrottland – „Schrott sei Dank!“


Gemeinsam mit seinen Freunden zieht Rösti in „Ritter Rost 2“, der lang erwarteten Fortsetzung des verfilmten Kinderbuchklassikers, endlich wieder los um ganz Schrottland zu retten. Wenn es die Polizei selbst ist, von der die Gefahr ausgeht, dann bedarf es eines ganz besonderen Erfindergeistes um der Lage wieder Herr zu werden.

Seit dem 19.01.2017, mehr als vier Jahre nach dem ersten Teil, ist „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“ in den Kinos zu sehen. In dem deutschen Animationsfilm führte wieder Thomas Bodenstein Regie. Die Buchvorlage von Jörg Hilbert entstand bereits 1994 und besteht aus insgesamt 13 Bänden. Nach dem Erfolg der Kinderbücher bekam „Ritter Rost“ zunächst einen Auftritt in der „Sendung mit der Maus“ auf dem Kinderkanal, später dann seine eigene Serie und jetzt bereits den zweiten Teil der Verfilmung für das Kino.

Zu Beginn des Filmes werden wir daran erinnert, dass in Schrottland wirklich alles aus Schrott besteht. Dessen wirtschaftliche Lage ist gar nicht gut und es steht kurz vor der Pleite. Um Kosten zu sparen, sollen die Ritter, die nach über hundert Jahren des Friedens scheinbar überflüssig sind, entlassen werden. Dies will Ritter Rost, der von seinen Freunden Rösti genannt und wieder von Christoph Maria Herbst gesprochen wird, verhindern. Dazu tut er sich mit seinen Freunden zusammen und inszeniert die Entführung des Burgfräuleins Bö, der Jella Haase ihre Stimme leiht. Der Plan schlägt jedoch fehl und es wird nicht nur die halbe Stadt, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung zu den Rittern zerstört.

Daher tritt König Bleifuß zurück und überlässt seiner Tochter, einem verzogenen Gör, den Thron. Diese hat die Nase voll von den Rittern und entlässt sie. Nach diesem Fiasko kehren seine Ritterfreunde Rösti den Rücken zu, nur Bö und der kleine Drache Koks, den Dustin Semmelrogge vertont, halten zu ihm.

Als er im Keller seiner Burg ein geheimes Labor entdeckt, das zuvor seinem Vater gehörte, beginnt Rösti dort kuriose Dinge zu erfinden. Die Polizei bekommt Wind von Röstis Erfindungen und beginnt diese für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen und die Macht an sich zu reißen. Nur mit allen seinen Freunden hat Rösti eine Chance, es mit der Übermacht an geklonten Cops aufzunehmen.

Der altbekannte Stil des Kinderbuches wird von „Ritter Rost 2“ schön eingefangen. Die Handlung des Filmes ist jedoch relativ plump und es wirkt alles etwas durcheinandergewirbelt. Bis auf einige nette Referenzen wirkt er uninspiriert und etwas lieblos. Während „Ritter Rost 2“ versucht, starke Frauen darzustellen und diese tatsächlich öfters den Tag retten, bleiben sie handlungstechnisch doch völlig irrelevant und es geht dabei soweit, dass die Männer in fast jeder Situation als inkompetent und hilflos dargestellt werden.

medienbewusst.de meint: „Ritter Rost 2“ will unbedingt ein moderner und witziger Film für die ganze Familie sein. Der Spagat zwischen seiner Botschaft und einer vernünftigen Handlung gelingt ihm dabei nur bedingt. Während die Kleinen durchaus ihren Spaß an Röstis schrägen Erfindungen finden können, mag es für die Großen doch etwas schwieriger sein, den platten Witzen und der wenig spannenden Story etwas abzugewinnen.

Maximilian Neubronner

Bildquelle:
http://www.germanfilmsquarterly.de/images_gfq_1_2016/RitterRost2.jpg