Die Schöne und das Biest – Die Neuverfilmung


Nach 16 Jahren ist es soweit. Das bekannte Märchen Die Schöne und das Biest kehrt zurück auf die Kinoleinwände als zauberhafte Realverfilmung mit Emma Watson (Die Schöne) und Dan Stevens (Das Biest).

Vielen ist der Disney-Klassiker Die Schöne und das Biest aus dem Jahr 1991 wohl noch bekannt – ein Dauerbrenner unter den Disneyfilmen auch bei den Jüngsten. Nun wurde die Geschichte erneut verfilmt und ist seit dem 16. März 2017 in den Kinos zu sehen. Wir von medienbewusst.de haben den Film einmal genauer unter die Lupe genommen. Ist die Neuverfilmung wirklich sehenswert?

Die Realverfilmung bleibt in sehr vielen Punkten dem Original treu. Sei es das Setting, die Figuren oder die Handlung. So bleibt es bei der altbekannten Geschichte von der Schönen, die von einem Biest gefangen gehalten wird, sich aber dennoch in das Biest verliebt und somit den Zauber von seinem wahren Äußeren löst. Doch erst einmal von vorne.

Die schöne Belle lebt mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf, das sie förmlich einzusperren scheint. Belle liebt Bücher, ist erfinderisch und voller Tatendrang. Mit diesen Eigenschaften ist sie ihrer Zeit weit voraus und wird deshalb von den Dorfbewohnern argwöhnisch belächelt. Auch ihr Verehrer Gaston hält nicht viel von Büchern, möchte Belle aufgrund ihrer unbeschreiblichen Schönheit dennoch heiraten. Vergebens, denn Belle denkt nicht mal im Traum daran.

Nachdem Belles Vater sich auf seiner Reise zum Markt verirrt und von einem Unwetter überrascht wird, landet er im Schloss des Biests, eines verwunschenen Prinzens, der erst wieder zurück verwandelt werden kann, wenn sich jemand in ihn verliebt. Doch seine Zeit ist begrenzt. Fällt das letzte Blütenblatt der Rose, die ihm die Zauberin bei seiner Verwünschung gegeben hatte, bleibt er für immer in dieser Gestalt gefangen. Genauso wie seine damaligen Bediensteten, die nun als sprechende Kerzenständer, Uhren oder Kannen umherwandeln.
Die mutige Belle ahnt, dass mit ihrem Vater etwas nicht stimmt und macht sich auf den Weg. Als sie ihn im Schloss findet, eingesperrt in einem Kerker, tauscht sie mit ihm den Platz und die Geschichte von bedingungsloser Liebe nimmt ihren Lauf.

In der Realverfilmung kommen Disneyfans wieder auf ihre Kosten. Ganz nach dem Motto „Starres lebendig machen“ werden die Gegenstände im Schloss mittels digitaler Technik zum Leben erweckt. Mit viel Liebe zum Detail sind die Schauplätze im Schloss mit romantischen Verzierungen ausgestattet, ebenso das atemberaubende goldene Kleid von Belle, das sie beim berühmten Tanz mit dem Biest trägt.

Neben der aufregenden Bildsprache können auch die Schauspieler von sich überzeugen. Emma Watson ist ebenso schön wie die Original-Zeichentrickfigur und spielt die mutige und eigensinnige Belle überzeugend. Auch Luke Evans wird seiner Rolle als eingebildetem und selbstverliebtem Gaston mehr als gerecht.

Obwohl der Film sich fast in jeder Hinsicht an das Original hält, wird die ursprüngliche Geschichte erweitert und erlaubt somit einen Blick in die Vergangenheit der Figuren und lässt die Zuschauer somit die Entwicklung der Charaktere besser verstehen. Ebenso wie die Figur Belle ist auch der Film mutig: Mit der Figur Lefou, die offensichtlich homosexuell ausgelegt ist, schafft es der Film, die Normalität dessen einzufangen.

Dennoch zeigt Die Schöne und das Biest auch Schwächen. Die vielen Liebesszenen sind teilweise zu viel des Guten und können schnell kitschig erscheinen. Das Lied „Sei hier Gast“ ist in dieser Version eine Überladung an Animationen und digitalen Spielereien und kann mit der Originalszene leider nicht mithalten. Für manche kann die detailgetreue Übernahme der Handlung ebenfalls ein Kritikpunkt sein, denn hätten die Macher – wie in einigen anderen Szenen schon bewiesen – mehr Mut gezeigt, hätte der Film ein ganz neues Spektakel werden können.

medienbewusst.de meint: Die Schöne und das Biest ist eine liebevolle Neuverfilmung des Disneyklassikers und kann neben den klassischen Liebesszenen auch mit Witz und Humor überzeugen. Die eingängigen Lieder, die in atemberaubender Weise und ganz nach Musical-Art dem Publikum präsentiert werden, ziehen schnell in den Bann. Der Film ist neben Liebhabern des Originalfilms von 1991 auch für diejenigen geeignet, die noch gar nichts von der Geschichte gehört oder den Film gesehen haben.

Isabel Staedtler

Bildquelle:
www.bz-berlin.de