Stundenlanges Fernsehen ist auf Dauer ungesund – das ist allgemein bekannt. Jedoch kann man diese Aussage nicht generalisieren. Denn ausschlaggebend ist nicht nur, wie viele Stunden Kindern fernsehen, sondern auch was sie im Fernsehen rezipieren.
Bei der Thematik „Fernsehen und Kinder“ muss man beachten, dass sich das visuelle System bei Kindern noch im Aufbau befindet und das Auge deshalb tägliches Training benötigt. Viel Bewegung im Freien und Freizeitbeschäftigungen, wie beispielsweise Basteln, trainieren dabei das Auge. Welches Kind hat von seinen Eltern nicht schon einmal den Satz: „Vom vielen Fernsehen bekommst du noch viereckige Augen.“ gehört? Und da ist auch etwas Wahres dran. Denn beim Fernsehen ist das Training des Auges nicht gewährleistet, da es dabei immer auf einen Punkt gerichtet ist. Besonders bis zum fünften Lebensjahr ist die Störanfälligkeit für das Auge sehr hoch. Aus diesem Grund sollten gewisse Regeln bei der Fernsehnutzung beachtet werden. Wichtig ist, dass während der Zeit des Fernsehens immer wieder kurze Pausen eingelegt werden, damit das Auge sich erholen kann. Auch die Raumbeleuchtung sollte angemessen sein, denn dämmriges Licht ermüdet die Augen zusätzlich. Weiterhin sollte der Abstand zwischen dem Gerät und dem Kind mindestens fünfmal so groß sein wie die Bildschirmdiagonale.
Da sich neben dem visuellen System auch das kindliche Gehirn rasend schnell entwickelt, kann die blitzartige Abfolge der Fernsehbilder störend wirken und daraus folgend Konzentrationsstörungen entstehen. Doch auch hier gilt wieder, dass es dabei immer darauf ankommt, wie viel und was ein Kind im Fernsehen anschaut. Gleiches gilt auch für den Hinweis von Kinder- und Jugendärzten, dass zu viel Fernsehen dick macht. Das betrifft vor allem die Kinder, die täglich mehr als drei Stunden fernsehen oder einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer haben, was die Nutzungszeit für Eltern undurchsichtig macht. Dies führt dazu, dass die Kinder sich nicht genügend bewegen, wodurch unter Umständen Übergewicht entstehen kann. Haltungsschäden und eine schlechtere Ausprägung der motorischen Fähigkeiten, welche beim Fernsehen nicht ausreichend geübt werden, sind weitere mögliche Konsequenzen eines zu hohen Fernsehkonsums.
Nicht zu vergessen sind außerdem mögliche Schlafstörungen als Folge unverarbeiteter Fernseheindrücke. Aufgrund dessen kann es zu einem unregelmäßigen Schlafrythmus, niedriger Schlafdauer und häufigem Aufwachen kommen. Vor allem das Programm für Erwachsene wie Filme, Serien, Krimis und Magazine, können sich besonders negativ auf den Schlaf der Kinder auswirken – auch wenn die Inhalte nur passiv wahrgenommen werden. Deshalb sollten Eltern darauf achten, was im Fernseher läuft, auch wenn das Kind nicht direkt fernsieht. Da Schlafstörungen vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu bleibenden körperlichen und psychischen Schäden führen können, ist es wichtig, dass die Kinder davor geschützt werden.
Um die Gesundheit der Kinder zu schützen, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Empfehlungen für den Fernsehkonsum (und Computerkonsum) entwickelt:
Claudia Klippstein
Quelle:
http://www.gesundheit.de/familie/kindheit-jugend/kinder-fernsehregeln/index.html
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