Die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt macht sich Sorgen um die Sicherheit von Kindern im Internet. In Zusammenarbeit mit fast 20 anderen Institutionen, darunter die Universität Erfurt, die evangelische Kirche Deutschland, die deutschen Landesmedienanstalten, die Bundeszentrale für politische Bildung u.v.m., hat sie den Verein „Erfurter Netcode e.V.“ gegründet.
Hinter dieser Institution verbirgt sich eine Onlineseite, die sich für die Qualität im Internet engagiert und Kriterien für gute Kinderseiten im Netz zusammengestellt. Entsprechende Onlineseiten, die ihr Angebot an den aufgestellten Kriterien ausrichten, können sich um ein Netcode-Siegel bewerben. Dieses Gütesiegel kennzeichnet unter anderem, dass der Onlineanbieter die Jugendschutzbestimmungen achtet, Medienkompetenz vermittelt, Werbung und Verkauf strikt trennt und die Datenschutzbestimmungen einhält.
Der Erfurter-Netcode möchte vermitteln, dass die Kompetenz für das relativ neue Medium Internet immer wichtiger für den schulischen, wie den beruflichen Erfolg ist. Frank Beckmann, ehemaliger Geschäftsführer des KinderKanal, erklärt: “Gesetzliche Verbote helfen in der weltweiten Vernetzung nicht weiter, um fragwürdige Angebote im Netz zu verhindern. Auch Filterschutzsoftware oder Maßnahmen der Selbstkontrolle führen nicht zum erhofften Erfolg. Es ist definitiv nicht möglich, Kindern eine 100%-ige Sicherheit im Netz zu schaffen.”
Der 2005 gegründete Verein wird derzeitig von Prof. Dr. Dr. Burkhard Fuhs von der Universität Erfurt geleitet und setzt sich in erster Linie für die Förderung des Jugendmedienschutzes und der Medienerziehung ein. In dem Zusammenhang bieten sie Eltern medienpädagogische Beratungen an und stellen auf der Onlineseite, wie medienbewusst.de, Angebote zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor unzulässigen und entwicklungsbeeinträchtigenden Onlineangeboten bereit. Das Onlineangebot erstreckt sich weiterhin über wissenschaftliche Symposien und Hinweise zu Fortbildungsveranstaltungen zur Entwicklung von Medienkompetenz.
Im Grundsatz vertrauen die Vereinsmitglieder auf die Wertvorstellungen, die die Gründer dem World-Wide-Web mit auf den Weg gegeben haben. Dazu gehören zum Beispiel der Zugang zu Informationen, der internationaler Austausch und die weltweite Kommunikation ohne Hass oder Gewalt. Besucher der Onlineseite finden Anbieter-Empfehlungen, die Eltern und Pädagogen eine Orientierung und größere Sicherheit bieten soll.
Jean-Pierre Papstein
Quelle/Linktipp:
http://www.erfurter-netcode.de