Lotta lebt mit Mama, Papa, Jonas, Mia – Maria und ihrem Kuschelschwein „Teddy“ in einem schönen Haus in der Krachmacherstraße. Auch wenn sie das jüngste Kind der Familie ist, kann Lotta fast alles: Rad fahren, Weihnachten retten oder umziehen…
Jonas und Mia – Maria haben ihren Teddy gehauen, davon ist Lotta beim Aufwachen überzeugt. Doch der böse Traum ist nicht die einzige Begebenheit, die das kleine Mädchen an diesem Morgen wütend macht: Ihr Samtkleid darf sie erst am Sonntag wieder anziehen, dafür soll sie den kratzenden weißen Pulli tragen. Lotta schneidet trotzig ein Loch in das Kleidungsstück. Entrüstet und beschämt, entscheidet sich die Jüngste aus der Krachmacherstraße daraufhin, umzuziehen. Bei ihrer Nachbarin, Tante Berg, darf sie mit ihrem Teddy in der Rumpelkammer wohnen. Die Kammer ist nicht so weit von Zuhause weg. So kann die kleine Lotta mitbekommen, wie traurig ihre Familie über den Umzug ist. Ihr neuer Wohnort bietet alles, was sich das kleine Mädchen wünschen kann. Neben diversen Möbeln hat Lotta hier ihr eigenes Puppengeschirr und eine wunderschöne Puppe, der sie verschiedene Kleider anziehen kann. Die kleine Rumpelkammerbewohnerin ist sehr stolz auf ihren ersten eigenen Haushalt – da macht selbst das Putzen Spaß! Als es abends dunkel wird, findet sie ihre neue Bleibe doch nicht mehr so toll…
Mit „Lotta på Bråkmakargatan“ erschien Astrid Lindgrens Geschichte rund um Lottas Umzug erstmalig im Jahre 1961. Ein Jahr später kam das Buch „Lotta zieht um“ auch auf den deutschen Markt. Es wurde von Ilon Wikland, die eine enge Zusammenarbeit mit Lindgren pflegte, liebevoll illustriert. 1973 wurde das Werk mit dem Silbernen Griffel ausgezeichnet. Inzwischen gibt es Lottas Umzugs – Abenteuer auch als Film und Hörspiel.
Im Januar ist die Neuauflage als Bilderbuch im Oetinger – Verlag erschienen. Die vierzigseitige Geschichte ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. Geübte Bücherwürmer können das Buch in dreißig Minuten durchlesen. Erstleser brauchen etwas länger, jedoch ist „Lotta zieht um“ mit der leseanfängergerechten Schrift sehr gut für sie geeignet. Wer keine Lust aufs Selbstlesen hat, der kann sich die ungekürzte Lesung als CD bestellen.
medienbewusst.de meint: Astrid Lindgren hatte ein Händchen dafür, die Kleinsten ganz groß darzustellen. Es ist einfach, sich in die kleine Lotta und ihre kindlichen „Alltagsprobleme“ hineinzuversetzen. „Lotta zieht um“ verdeutlicht, wie wichtig es für Kinder ist, auch eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. In liebevoller Art und Weise werden den Lesern aber auch andere wichtige Themen vermittelt: Liebe, Zusammenhalt und die Geborgenheit, die einem die Familie gibt, auch wenn mal gestritten wurde.
Michelle Dörner