SPiXEL – kleine Filmemacher auf großer Bühne


Nicht nur die „Großen“ dürfen Preise absahnen – im Rahmen des Deutschen Kinder-Medien-Festivals Goldener Spatz in Gera und Erfurt bekommen auch die jüngsten Filmemacher die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen und den SPiXEL zu gewinnen. medienbewusst.de hat sich vor Ort umgeschaut und mit Marina Stüwe, Assistentin der Festivalleitung, sowie den Gewinnern des SPiXELs gesprochen.

Der PiXEL-Award, wie der Preis auch genannt wird, verdankt seinen Namen den PiXEL-Kids, die im ersten Offenen Kanal für Kinder und Jugendliche in Deutschland selbst Fernsehen machen. Der Offene Kanal Gera initiiert diesen unter dem Dach der Thüringer Landesmedienanstalt. Dort produzieren die jungen Fernsehmacher seit 1998 jede Woche ihr eigenes Programm. Der Preis verbindet die Ziele des Spatzen mit der Idee und den Ansätzen des PiXEL-Fernsehens – eine gute Möglichkeit für junge Filmemacher, sich an das Medium heranzutasten und Spaß daran zu finden.

„Das Tollste am SPiXEL ist, dass es die Kinder sind, die im Mittelpunkt stehen“, so Marina Stüwe, Mitglied der Jury und Mitinitiatorin des Goldenen Spatzen. Damit bringt sie den wesentlichen Unterschied zum Rest der Woche und die Intention des Preises auf den Punkt. Beim Deutschen Kinder-Medien-Festival werden zwar Preise von einer Kinderjury an Filme vergeben, doch diese Filme sind zumeist von Erwachsenen produziert. Die Auszeichnung geht an Kinder zwischen 8 und 14 Jahren, die selbst vor und hinter der Kamera stehen. In diesem Jahr wurde der Preis bereits zum fünften Mal von der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und der Deutschen Kindermedienstiftung Goldener Spatz verliehen.

Am 27. April, dem zweiten Wettbewerbstag nach der Eröffnungsveranstaltung am Sonntag, fanden sich die Nominierten, die Kinderjury des Goldenen Spatzen und viele weitere Gäste mit Rang und Namen im Kinosaal der UCI Kinowelt in Gera ein. Wie bei anderen großen Preisverleihungen ließen sich viele Stars den Gang über den sprichwörtlichen roten Teppich nicht nehmen. Unter dem Motto „Nicht immer nur Preise für Große“ eröffnete Ki.Ka-Moderator Alex Huth die Verleihung. Angekündigt durch kurze szenische Spiele der Kinder der Theater-Philharmonie Gera-Altenburg wurden die Nominierungen der Kategorien Information/Dokumentation, Spielfilm und Animation in kurzen Filmausschnitten vorgestellt.

Die sechsköpfige Jury des SPiXEL erhielt 59 Bewerbungen aus elf Bundesländern. Aus den insgesamt neun Stunden Filmmaterial musste sie zunächst die Nominierten und letztlich die Sieger bestimmen. Neben dem vorgegebenen Alter war es den Experten vor allem wichtig, dass „die Perspektive des Kindes“ in den Produktionen ersichtlich war, so Marina Stüwe gegenüber medienbewusst.de. Es sollten keine Filme sein, die „von Lehrern oder Eltern aufgesetzt wurden“ und worin „die Kinder nur Schauspieler sind“. Dadurch entstehe zwar ein weniger professionelles Ergebnis, doch solle vor allem das Mitmachen im Vordergrund stehen. Die Sieger überzeugten die Jury durch eine gute technische wie auch inhaltliche Umsetzung ihrer Ideen, die mit Hilfe von fachkundigen Betreuern erzielt wurde.

An der Verleihung nahmen zumeist Schulklassen oder Projektgruppen junger Filmemacher teil. Auch wichtige Persönlichkeiten wie Geras Oberbürgermeister Norbert Vornehm, der seinen Stolz auf Gera als Zentrum des Kinderfilms bekundete, waren vertreten. Die Geschäftsführerin und Festivalleiterin, Margret Albers, war ebenfalls zugegen. Das Maskottchen des Festivals, der Spatz, durfte natürlich auch nicht fehlen und sorgte für zusätzliche Unterhaltung während die Sieger verkündet wurden. Norman (13), Jonas (13) und Tim (13) konnten sich zu den Glücklichen zählen. Sie gewannen den SPiXEL in der Kategorie Spielfilm mit ihrer Produktion „Das Räubervolk“ und waren begeistert von der Verleihung auf der „phänomenal großen Bühne“.

TLM-Mitglied Kirsten Kramer hegte gar die Hoffnung, dass die „Preisträger später auch zu Spatz-Preisträgern“ werden. Tatsächlich konnten sie sich für eine Karriere im Filmgeschäft begeistern und wirkten technikinteressiert. Aber auch die Arbeit vor der Kamera war für sie gut vorstellbar. Doch vorerst winkt der Preis: Die jungen Gewinner dürfen bei der professionellen Produktion von krimi.de in Erfurt dabei sein und den Filmemachern über die Schulter schauen. Nach der feierlichen Übergabe lockte für alle Gäste und Gewinner ein großes Buffet und im Anschluss eine Kinderdisco, bei der die jungen Teilnehmer genug Zeit hatten, ihre Erfolge gebührend zu feiern.

medienbewusst.de gratuliert den Gewinnern und hofft auf eine genauso erfolgreiche SPiXEL-Verleihung 2011.

Juliane Möller, Martin Schober, Marius Lohmann, Carlo Märzke