Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte


Mit „Die Reise auf der Morgenröte“ ist am 16.12.2010 die dritte Verfilmung der Buchreihe „Die Chroniken von Narnia“ von Clive Staples Lewis in die Kinos gekommen. Auch wenn dieser Teil in Narnia spielt, ist er doch ganz anders als die vorhergehenden Filme. Anstelle von Kriegen und Schlachten, Ritterlichkeit und Bösewichten steht diesmal das Abenteuer im Vordergrund.

Lucy (Georgie Henley) und Edmund (Skandar Keynes), die beiden jüngsten der vier Pevensie Geschwister, sind gezwungen im Haus ihrer Tante und ihres Onkels zu leben. Mit dieser Situation sind besonders die beiden Kinder sehr unzufrieden, zumal ihr Cousin Eustachius ihnen durch seine ständigen Schikanen und seine arrogante Art das Leben schwer macht.

Bei einem Streit zwischen diesem und Edmund, betrachtet Lucy ein an der Wand hängendes Gemälde, ein Schiff bei hohem Wellengang. Während die beiden Jungen kurz davor sind sich zu raufen, fängt das Wasser an aus dem Bild in die Kammer zu laufen. Nach wenigen Augenblicken steht das gesamte Zimmer unter Wasser und die drei Kinder tauchen unter. Als sie wieder an die Oberfläche kommen, sind sie in Narnia – direkt vor dem Bug der „Morgenröte“, unter dem Kommando von König Kaspian X. (Ben Barnes) stehend, der die drei Kinder an Bord holt.

Damit beginnt für sie ein Abenteuer, das Eustachius, der zum ersten Mal in Narnia ist, alles andere als gefällt: Eustachius ist für die Mannschaft eher eine Last als eine Hilfe, beschwert sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit und bringt durch seine Unachtsamkeit sogar Kaspian und Edmund in Lebensgefahr. Das Erlebte ändert seine Einstellung den anderen gegenüber und so ist er es, der zu guter letzt die Morgenröte und ganz Narnia vor dem Bösen rettet.

Der dritte „Narnia“ ist deutlich anders als die ersten beiden Teile. Die Besatzung der „Morgenröte“ befindet sich auf der Suche nach einigen Gegenständen, die helfen sollen die Welt vor dem Bösen zu retten. Die Handlung, die sich mit unter aus etlichen Szenen auf der „Morgenröte“ zusammensetzt und darüber hinaus nicht wie üblich in Neuseeland sondern in Mexiko gedreht wurde, wirkt sehr schnell, fast hektisch. Dadurch geht leider das Gefühl verloren, wie wichtig es ist, die gesuchten Gegenstände zu finden. Vielmehr wirkt es so, als wüssten die Charaktere genau, wo das Gesuchte auffindbar ist oder zumindest stoßen sie immer rechtzeitig auf jemanden, der ihnen den Weg weist. Der Regisseur des Films, Michael Apted, enthält dem Zuschauer dadurch teilweise vor, die Reise und Suche wirklich nachempfinden zu können. Auch fällt es durch die schnellen Ortswechsel schwer, sich zu orientieren, abgesehen von dem über das Meer gleitenden Schiffes, gibt es kaum einen festen Bezugspunkt.

Dennoch gelingt es dem Film in seinen Bann gezogen zu werden. Eustachius’ nörgelnd-nervige Art, seine ungewollte Komik samt der sprechenden Riesenmaus Reepicheep, mit der sich Eustachius anfreundet, können wirklich überzeugen. Langeweile kommt kaum auf, was auch den schnellen Szenenwechseln zuzuschreiben ist.

Auf der technischen Seite gibt es viele Computereffekte, die den Film glaubwürdig erscheinen lassen und dem Film damit mehr Tiefe verleihen. Gerade die Animationen der Tiere und Figuren sind überaus gelungen und lassen diese realistisch wirken. „Die Reise auf der Morgenröte“ in 3D zu schauen lohnt sich hingegen weniger, da die angewendeten Effekte in der dritten Dimension keinen nennenswert stärkeren optischen Eindruck erzeugen.

Insgesamt kann man durchaus sagen, dass auch der neueste Teil der Fantasyreihe sehenswert ist. Wenn man aber die ersten beiden Vorgänger-Teile schon kennt, sollte man sich unbedingt von den Vorstellungen der dort gezeigten Welt befreien und sich auf ein verändertes Narnia einlassen können. In dem ab sechs Jahren freigegebenen Film sind nur einige wenige, unblutige Kampfszenen enthalten, die eher an Fechtkämpfe erinnern. Lediglich zum Ende des Filmes, bei dem ein Monster bekämpft wird, geht es etwas brutaler, vor allem aber, aufgrund der  Atmosphäre der Szene, gruseliger zu.

Arne Nowacki

Bildquelle:
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