Was dürfen meine Apps? Ein Leitfaden für den sichereren Umgang mit dem Mobilgerät


Ein Szenario, das vielen bekannt ist: Die neueste App wird installiert und Geschäftsbedingungen und Hinweise übersprungen. Mal muss ein Countdown abgewartet werden, mal der scheinbar endlose Text durchgescrollt werden, damit das Programm im Glauben gelassen werden kann, dass alle Bedingungen gelesen wurden. Viele Infos bezüglich Zugriffen einer App und Jugendschutz sind auf Mobilgeräten einsehbar. So sind es oftmals nur wenige gezielte Klicks, um das Mobilgerät auf eine kindgerechte Nutzung einzustellen.

Kategorien und Gefahren:

Mikrofon, Kamera, SMS und Anrufen erlauben der App die Nutzung entsprechender Funktionen – auch ohne Einverständnis. Internetdaten erlaubt einer App vollen Netzwerkzugriff. Kostenlose Apps nutzen dies vor allem, um Werbung in den Apps zu schalten. Speicherdaten erlaubt den vollen Zugriff auf Speicherdaten, der auch das Löschen und Ändern selbiger bedeuten kann. Protokolldaten und Mailkonto sollten nur von autorisierten Apps verwendet werden dürfen. Benutzerkonten gibt Apps Einblick in auf dem Mobilgerät genutzte Benutzerkonten, aber nicht deren Passwörtern.


iOS

Nur mit Apple-Produkten ist es möglich, den Zugriff einer App auf das Mobilgerät in Teilen zu beschränken. Dafür kann beispielsweise unter Einstellungen > Datenschutz > Kamera eingestellt werden, welche Apps die Kamera benutzen darf. Wird einer App der Zugriff verweigert, so kann innerhalb der App die Kamera nicht benutzt werden. Meist erscheint dann in der App ein Hinweis und ein Link auf die entsprechende Datenschutz-Seite.
Die Kindersicherung lässt sich unter Einstellungen > Allgemein > Einschränkungen einstellen. Hier können unter anderem Altersbeschränkungen für Apps festgelegt sowie der Zugang zum Shop und Käufe innerhalb der Apps beschränkt oder deaktiviert werden. Gesichert wird die Kindersicherung durch einen vierstelligen PIN-Code.


Android

Vor der Installation einer App wird in einem Fenster aufgelistet, auf welche Funktionen und Daten die App Zugriff erhält. Nun steht der Nutzer vor der Entscheidung, entweder die App zu installieren und der App alle genannten Zugriffe zu erlauben oder die App nicht zu installieren. Auf was bereits installierte Apps Zugriff haben, kann unter Einstellungen > Apps > Name der App > Berechtigungen nachverfolgt werden.
Der Kauf von Apps und Zusatzinhalten kann im Google Play Store unter Einstellungen > Authentifizierung für Käufe erforderlich unterbunden werden. Auch können Apps unter Einstellungen > Jugendschutzeinstellungen mit Altersbeschränkungen versehen werden. Gesichert wird die Kindersicherung durch einen vierstelligen PIN-Code.


Windows Phone

Das Prozedere ist das gleiche wie bei Android. Die Installation berechtigt der App Zugriff auf die aufgeführten Punkte auf dem Mobilgerät. Auf der Shop-Seite einer App unter Details ist am Ende der Seite zu sehen, welche Zugriffe mit der Installation der App erlaubt werden. Auch hier ist es nicht möglich, einzelne Zugriffe zu deaktivieren.
Unter Einstellungen > Kinderecke können hingegen geeignete Apps freigegeben werden. Anschließend auf Kinderecke öffnen klicken und nur die freigegebenen Apps sind zugänglich. Auch diese Kindersicherung ist passwortgeschützt.

 

medienbewusst.de meint:
Nicht nur im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen sollte das Mobilgerät immer wieder kontrolliert werden: etwas Recherche vor dem App-Download, Kinderschutz-Einstellungen, die das Kind altersgerecht einschränken, und Gespräche über Erlaubnisse und Verbote geben eine feste Basis für einen guten Umgang mit dem Mobilgerät.

Mirco Radtke

Bildquelle:
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