Die Mediennutzung der Digital Natives


In der Welt des World Wide Web gibt es täglich viele Daten, die wir über uns preisgeben. Um zu erfahren, wie wir mit der Mediennutzung unserer Kinder umgehen und uns vor neugierigen Blicken schützen können, hat medienbewusst.de den Workshop „Nichts zu verbergen – Warum Datenschützen für alle wichtig ist“ besucht.

Im Rahmen des diesjährigen Festivals „Der goldene Spatz“ fanden in Gera insgesamt zehn Workshops und Vorträge statt, die Kindern und Eltern die Welt der Medien näher gebracht haben. Die zwei Workshop-Leiter Matthias Kamps und Julian Kulasza, zwei Medienpädagogen aus Berlin, beleuchteten die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen und stellten sich die Frage, welche Chancen und Risiken Medien diese mit sich bringt.

Die heutigen Jugendlichen sind mit einer ganz anderen Form von Medien aufgewachsen als ihre Eltern früher. Die sogenannten „Neuen Medien“ umfassen diejenigen Medien, die Daten in digitaler Form übermitteln. Die Rede ist deshalb meist von Internet, E-Mail, DVD, Blu-ray und CD-ROM. Die Mediennutzung beginnt heutzutage immer früher. Die Digital Natives, also digitalen Ureinwohner, lernen von Anfang an den Umgang mit diverser Technik, denn egal wo sie sich aufhalten, sie sind von ihr umgeben. Sei es der Werbebildschirm in der U-Bahn oder das Smartphone in der Tasche. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie schnell zu echten Technik-Profis werden.

Wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, in der der Übergang zwischen offline und online immer mehr verschwimmt. So meinte die Mehrheit der bei dem Workshop anwesenden Eltern, dass ihre Kinder doch inzwischen auch genug Medien hätten. Ihr Besitz reiche von Smartphones bis hin zu Tablets. Doch die Diskussionen in der Familie bezüglich der Mediennutzung ist keinesfalls eine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Auch die Eltern kennen es noch aus ihrer Kindheit, nur haben sich die Debatten damals um andere Medien gedreht.
Wie die Workshop-Leiter anführen, ist das Internet für die Jugendlichen Leitmedium Nummer eins. Kein Wunder, dass sie deshalb täglich im Durchschnitt bis zu drei Stunden im Internet surfen. Vor allem werde das Internet dabei zur Kommunikation in sozialen Netzwerken, Unterhaltung durch Onlinespiele oder zur Information genutzt. Wer heute mit 14 Jahren kein Smartphone hat, so Julian Kulasza, hat es meist schwerer in der Schule und kann sogar ausgegrenzt werden. Leider birgt das Internet gleichzeitig auch Gefahren. Denn auch Cybermobbing sei in jeder Schule vorhanden. Außerdem müsse bedacht werden, dass das Internet nichts vergisst. Alles, was wir dort veröffentlichen, ist für jeden sichtbar. Selbst Löschen bedeutet nicht gleich Löschen. So speichert beispielsweise Facebook diese Daten trotzdem weiterhin auf seinen Servern.

Die am häufigsten genutzten Apps der Kids sind laut der vorgestellten JIM-Studie vor allem WhatsApp, Facebook, Instagram, YouTube und Snapchat. All diese sind dafür bekannt, dass viele persönliche Daten preisgegeben werden müssen und durch die Anbieter gespeichert werden. In einem anderen Workshop „Data Run“ wurden Schüler auf spielerische Weise über die Gefahren aufgeklärt, sowie Möglichkeiten vorgeschlagen, wie man das Internet für sich sicherer machen kann.

Viel Bekanntes aber auch Neues wurde in dem Workshop den Teilnehmern weitergegeben. So konnte am Ende jeder in einem interaktiven Quiz sein dazugewonnenes Wissen unter Beweis stellen. Eine große Hilfe für die zukünftige Mediennutzung der Kinder waren viele Tipps der Workshop-Leiter, die folgend aufgelistet sind:

Alle Tipps zusammengefasst:
1. Für den Umgang mit der Mediennutzung der Kinder gibt es kein Allheilmittel. Die Abwägung der Situation muss bedacht werden.
2. Vertrauen ist das A und O. Wenn Ihr Kind Probleme im Internet hat, sollte es immer zu Ihnen kommen können.
3. Tauschen Sie sich mit Ihrem Kind über die genutzten Medien und deren Inhalte aus. Zeigen Sie Interesse.
4. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln bezüglich der Surf-, Seh- und Spielzeiten auf. Achten Sie darauf, dass diese eingehalten werden.
5. Seien Sie ein Vorbild. Wenn Ihr Kind das Smartphone ausschalten soll, schalten Sie Ihres auch aus.
6. Zeigen Sie Ihrem Kind die Gefahren im Internet auf. Installieren Sie Apps oder Schutzsoftware, die die Überwachung im Internet verhindern.

Isabel Staedtler

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