Hanni und Nanni – Mehr als ein Kinderfilm mit Pferden?


Die einzigartigen Zwillinge Hanni und Nanni sind nun endlich wieder auf der Leinwand zu sehen. In „Hanni und Nanni – Mehr als beste Freunde“ werden die beiden vor eine Probe gestellt, die ihre besondere Verbindung aufs Spiel setzt.

Die von Enid Bylton geschriebene Buchreihe „Hanni und Nanni“ erfreute bereits seit 1941 diverse Kindergenerationen. 2010 erschienen die Zwillinge dann zum ersten Mal in den deutschen Kinos. Nach zwei weiteren Teilen wurden die Darstellerinnen von Hanni und Nanni jedoch zu alt für die Rolle. Seit dem 25.05 2017, dem offiziellen Start von „Hanni und Nanni – Mehr als beste Freunde“, verkörpern nun Laila und Rosa Meinecke die extrovertierte und freche Hanni, sowie ihre etwas weniger aufbrausende Zwillingsschwester Nanni.

Auch wenn Nanni die Vernünftige der Schwestern ist, geraten beide bereits zu Beginn des Filmes in Schwierigkeiten. Ihr Vater Charlie, der von Sascha Vollmer gespielt wird, passt auf die beiden auf, da ihre Mutter auf einer Geschäftsreise nach der anderen ist. Susanne, deren Rolle Jessica Schwarz besetzt, findet die Wohnung der Familie in einem wüsten Zustand wieder, zusammen mit einer Nachricht der Rektorin. Demnach hätten Hanni und Nanni nicht nur regelmäßig die Schule geschwänzt, sondern sich auch beispielsweise bei Tests füreinander ausgegeben. Während Charlie solche Dinge sehr gelassen sieht, will Susanne eine Auszeit – und schlägt prompt vor, Hanni und Nanni für eine Probezeit auf ein Internat zu schicken.

So beginnt das Abenteuer der Zwillinge auf dem Lindenhof, einem Mädcheninternat mit Reitgestüt. Gedreht wurde dabei nicht nur in einem Schloss, sondern gleich in mehreren in ganz Deutschland. Trotz der vielen Möglichkeiten des Schlosses sind sich die Schwestern von Anfang an sicher: Sie werden nach den zwei Wochen Probezeit keine Sekunde länger auf dem Lindenhof bleiben. Jedoch bleibt es nicht dabei. Eine der beiden lebt sich weitaus besser ein als die andere.

„Hanni und Nanni – Mehr als beste Freunde“ bringt immer wieder frische Ideen und Ansätze in ein sonst so klar definiertes Bild von den Zwillingen ein. Allerdings sind die beiden anfänglich nur voneinander zu unterscheiden, da Hanni fast immer eine Kappe trägt. Es dauert fast bis zum Ende des Films, bis sich tatsächlich charakterliche Unterschiede ausmachen lassen. Dabei versucht die Regisseurin, Isabell Suba, teilweise zu sehr einen Bezug zur jüngeren Generation aufzubauen. Der Film ist voll von forcierten Hashtag und Social Media Referenzen, die sich doch sehr schnell abnutzen.

medienbewusst.de meint: Hanni und Nanni – Mehr als beste Freunde“ ist ein durchaus gelungener Film geworden. Auch wenn der tatsächliche Plot-Twist lange genug auf sich warten lässt, kann man dies dem Film aufgrund seiner leichten und witzigen Art nicht allzu lang verübeln. Trotzdem bleiben eigentlich alle Charaktere rund um Hanni und Nanni völlig gesichtslos und auch die Einbindung von Pferden wirkt eher wie der Versuch die angestrebte Zielgruppe, vorrangig junge Mädchen, zu umgarnen.

Maximilian Neubronner

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