Das Internet kennenlernen – mit Panfu, Oloko und Co.


Das Unternehmen Young Internet will Kinder an die digitale Welt heranführen und hat zu diesem Zweck die zwei Browser-Games “Panfu” und “Oloko” entwickelt. Sie sollen jungen Nutzern ein sicheres Umfeld zur Erkundung und Erforschung des Webs bieten. Young Internet verspricht Spaß, spielerisches Lernen, sichere Chatfunktionen und Vermittlung von Medienkompetenz für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren.

Die Anmeldung bei den Portalen ist leicht und übersichtlich gestaltet. Zu Beginn wählt man einen persönlichen Charakter, den man selbst einkleiden und benennen darf. Während der Einführung werden die Texte vorgelesen und erläutert. Die Hauptfunktionen der Portale werden schnell und einfach erklärt. Praktisch ist auch die Tatsache, dass man sich nur einen Account zulegen muss, der für beide Spiele verwendbar ist. Oloko und Panfu sind grundsätzlich sehr ähnlich aufgebaut. Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied: statt einem Panda erscheint der Charakter bei Oloko in Form eines Hasen und das Baumhaus entspricht einem Hof mit Garten.

Nach der gut gestalteten Einführung wird man jedoch alleine gelassen. Verschiedene Aufgaben sollen nun mit dem eigens kreierten Charakter bewältigt werden. Die Aufgaben sind dabei der Zielgruppe entsprechend simpel gehalten. Eine Anweisung lautet beispielsweise: “Finde den verschwundenen Chef-Wooby”. Die persönliche Spielfigur muss dabei viel in der virtuellen Welt umherlaufen und wird am Ziel mit einem Surfbrett oder anderen Gebrauchsgegenständen belohnt. Die Aufgaben verändern sich jede Woche und es werden immer wieder neue hinzugefügt – damit variiert das jeweilige Niveau und die Motivation bleibt erhalten.

Während des Spielens wird die Anwesenheit der Eltern vorausgesetzt. Anstatt der üblichen Zustimmung zu den AGBs durch den Nutzer, steht dort: “Meine Eltern und ich akzeptieren die Nutzungsbedingungen”. Ebendiesen Nutzungsbestimmungen kann man auch entnehmen, dass eine volljährige Person den Vertragsabschluss tätigen muss. Zudem braucht man eine gültige E-Mail-Adresse zur Anmeldung.

Diese Vorkehrungen können durchaus als positiv bewertet werden, da es sehr sinnvoll erscheint, wenn die Eltern bei den ersten Schritten ihrer Kinder im Web dabei sind. Ob dies in der Realität dann auch so umgesetzt wird bleibt offen.

Die sichere Chatfunktion – Aushängeschild von Panfu und Oloko – wird durch eine Vielzahl von Moderatoren und technischen Filtern gewährleistet. Wer zum Beispiel einen anderen Mitspieler beleidigt oder beschimpft, wird eine halbe Stunde lang aus dem Chat verbannt und noch einmal auf die Verhaltensregeln hingewiesen. Für die jüngeren Spieler vereinfachen vorgegebene Phrasen das Tippen.

Negativ fiel die Werbung auf, die beide Browser-Games durchgehend umrahmt, sowie die ständige Aufforderung einen kostenpflichtigen “Gold-Account” zu erwerben. Für monatlich 9,90 € verspricht Young Internet weitere Individualisierungsfunktionen, Werbefreiheit und Haustiere als zusätzliche Spielerei. Es ist fraglich, wie vertretbar diese Funktion auf einer Website für Kinder ist.

Alles in allem können die Spiele “Panfu” und “Oloko” als Einführung in die vielen Möglichkeiten der Online-Welt gesehen werden. Abgesehen davon, dass sich meist kein wirklich wertvoller pädagogischer Vorteil erschließt, sind die Browserspiele auf ein kindergerechtes Alter zugeschnitten und in einem begrenzten Rahmen sicher wegweisend. Dennoch sollten die Eltern anfangs klare Regeln aufstellen und ihren Kindern Hilfestellung im Umgang mit den Spielen geben.

Robert Vömel