Der Goldene Spatz – Auftakt 2017


Täglich grüßt das Murmeltier oder in diesem Fall: jährlich der Goldene Spatz. Denn bereits seit 1979 findet alljährlich das deutsche Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz statt. Hierbei dreht sich auch in diesem Jahr vom 11. bis zum 17. Juni alles um das Medium Film. Die Endauswahl der Filme, die zum Festival zugelassen wurden, können die Kinder vom 11. bis 17. Juni in Erfurt und Gera sehen. Dabei werden die Beiträge in jeweils 13 Wettbewerbslöcken gezeigt, welche insgesamt eine Laufzeit von 18 Stunden umfassen.

Die Filme unterteilen sich in die Kategorien Minis, Kino- und Fernsehfilme, Serien, Dokumentationen und Unterhaltung. Insgesamt wurden für den Wettbewerb Kino-TV des 25. Deutschen Kinder-Medien-Festivals 131 deutschsprachige Filme und Fernsehbeiträge in Form von Live Action- als auch Animations-Produktionen eingereicht. Die meisten Einreichungen kamen dabei von den großen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Aber auch einige freie Produktionen fanden einen Weg in den Wettbewerb. Insgesamt beläuft sich die Gesamtspielzeit aller Einsendungen auf über 65 Stunden.

Um die oft beschriebenen quadratischen Augen bei den Kindern zu verhindern, mussten alle Filme vorab von einer Jury gesichtet werden. Dabei fiel der Festivalleiterin Nicola Jones vor allem auf, dass „wichtige Themen wie Freundschaft, aber auch ernstere Themen wie der Tod oder die Flüchtlingskrise im Fokus standen. Dabei nutzte vor allem der Spielfilm die Möglichkeit, die Flüchtlingsthematik aus einer anderen Perspektive den Kindern näher zu bringen.“

Die Sichtung der eingereichten Beiträge fand vom 10. bis zum 19. Januar in drei unterschiedlichen Auswahlkommissionen mit je fünf Experten statt. Daraufhin wurden fünf bis neun Produktionen aus jeder Kategorie ausgewählt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Perspektive der Filme, schließlich handelt es sich beim Goldenen Spatz um ein Kinderfilmfestival. So meinte Gudrun Sommer aus der Auswahlkommission für Information und Dokumentation, „dass man besonders darauf geachtet hat, ob im Programm auch tatsächlich die Kinderperspektive steckt oder ob die thematischen Schwerpunkte nur aus Sicht der Erwachsenen thematisiert wurden.“

Des Weiteren kritisierte die frühere Festivalleiterin Margret Albers, dass „die Darstellung der Erwachsenen häufig arg überzeichnet war und manchmal ins Slapstick-Artige abrutschte“. So glänzten die Väter in den Sendungen häufig mit Abwesenheit, während die Mütter häufig sehr klischeeüberladen dargestellt wurden. Ansonsten sei der Kommission die Auseinandersetzung mit den neuen elektronischen Medien, im Bezug auf die Erziehung oder die Gestaltung des modernen Kinderzimmers, positiv aufgefallen.

Welcher Beitrag dann letztendlich einen der mit 1500 Euro dotierten Preise mit nach Hause nimmt, entscheidet die Kinderjury von Kino-TV. Die Jury setzt sich dabei aus Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun bis 13 Jahren aus Deutschland, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, dem Fürstentum Liechtenstein, Österreich, Südtirol, der Schweiz und erstmals auch aus Luxemburg zusammen. Außerdem vergibt die MDR-Rundfunkratsjury gemeinsam mit einem Autor den mit 4000 Euro dotierten Drehbuchpreis des MDR-Rundfunkrates.
Aber auch dieses Jahr soll kein Preisgeld im Fokus stehen, sondern es geht in erster Linie darum, die Freude am Medium Film bei den Kindern zu wecken und zu stärken.

Marc Schwiebus

Bildquelle:
http://goldenerspatz.de/presse/pressemitteilungen/2017.html