Prof. Dr. Nicola Döring – Forschung für mehr Medienkompetenz


Mit Hilfe der umfassenden Forschung auf dem Gebiet der Online- und Mobilkommunikation trägt die Professorin und Doktorin der Psychologie, Nicola Döring, unter anderem dazu bei, die Nutzung und den Umgang mit diesen Medien besser zu verstehen und auf Grundlage dessen, positiv in die Nutzung einzugreifen. So entwickelt die Dozentin an der TU Ilmenau zum Beispiel Konzepte für geeignete Lernumgebungen, um die Medienkompetenz von Kindern in einem erheblichen Maße zu steigern.

Professorin Nicola Döring studierte Psychologie an der Technischen Universität in Berlin und erwarb ihren Doktortitel und ihre Habilitation, das heißt, die Berechtigung an einer Universität zu lehren, an der Freien Universität in Berlin. Seit 2004 ist sie Professorin an der Technischen Universität Ilmenau und leitet dort das Fachgebiet Medienkonzeption und Medienpsychologie.

Ihre derzeitige Forschung konzentriert sich auf die sozialen Aspekte der Online- und Mobilkommunikation, Lehren und Lernen mit neuen Medien, Geschlechterforschung und Methodenlehre. Die Forschungsergebnisse aus diesen Bereichen bauen größtenteils aufeinander auf und können somit unter anderem eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung von Lernmöglichkeiten mit Hilfe der Online- und der mobilen Medien schaffen.

Ihr erstes Forschungsinteresse gilt dabei der Medien- und Technikpsychologie, die sich mit dem menschlichen Verhalten und Erleben im Umgang mit Medien, beziehungsweise mit der Bedienung von technischen Systemen, auseinandersetzt. Die Erkenntnisse aus diesem Bereiches stellen eine wichtige Grundlage für die Medienkonzeption, die Gestaltung von Medienangeboten, dar. Denn, wenn man versteht, wie Menschen mit Medien und technischen Geräten umgehen und welche Auswirkungen diese Nutzung auf sie haben kann, gewinnt man wichtige Ansatzpunkte für die Gestaltung eines geeigneten Medienproduktes, zum Beispiel die Entwicklung einer Lernumgebung. Dieses Lernen, mit Hilfe von Medien, ist Bestandteil eines weiteren Forschungsansatzes – der Medienpädagogik. Diese beschäftigt sich vor allem mit dem Einsatz von Medien in der Erziehung und in der Bildung. Wichtige Forschungsansätze sind hier, die Möglichkeiten des Internets oder der mobilen Medien, wie Handy und Laptop, auszunutzen, um den Lernprozess von Kindern zu unterstützen. Um die entwickelten Medienprodukte auszutesten, bedarf es einer Evaluation, mit der sich der vorletzte Forschungsbereich auseinandersetzt. Den letzten Forschungsabschnitt bildet die Geschlechter- und Sozialforschung. Hierbei steht zum Beispiel die Frage im Vordergrund, welche Unterschiede bei der Mediennutzung und –wirkung zwischen Männern und Frauen existieren. Auch in diesem Forschungsfeld liegt der Schwerpunkt auf der Online- und Mobilkommunikation.

Mit dieser umfangreichen und komplexen Forschung ist die Professorin in der Lage, die Bildungslandschaft in Bezug auf den Einsatz von Online- und mobilen Medien nachhaltig zu verbessern. So entwickelt sie unter anderem Konzepte für Schulen im Bereich M-Learning bzw. E-Learning, also dem Lernen mit Hilfe mobiler Medien wie dem Handy bzw. mit Hilfe elektronischer Medien wie dem Computer oder dem Internet. In diesen Bereichen sieht Nicola Döring die Zukunft neuer Lehr- und Lernmethoden. So sagt sie in einem Interview mit dem Informationszentrum Mobilfunk: „Weil das Mobiltelefon gerade bei Kindern sehr beliebt ist, werden derzeit Ideen entwickelt, wie sich die Attraktivität des Mediums nutzen lässt, um didaktisch wertvolle Inhalte mobil zu vermitteln.“ Neben diesen praktischen Handlungsempfehlungen forscht die Professorin auch auf dem Gebiet der Medienwirkung, vor allem auf psychologischer Ebene, und der Mediennutzung im Bereich Handy und Internet. So veröffentlichte sie Bücher und Artikel zu Themen wie „Wozu Kinder und Jugendliche ein Handy brauchen?“ oder „Pädagogische Aspekte der Mobilkommunikation“.

Neben der weitreichenden Forschungsarbeit engagiert sich die Dozentin der TU Ilmenau auch für die praktische Umsetzung von Medienkompetenz. So saß die Professorin 2003 in der Jury des „Grimme Online Awards“, welche Onlineauftritte prämiert, die sich durch herausragende publizistische Angebote mit einem hochwertigen Qualitätsanspruch auszeichnen.

Besonders durch ihr Wirken im Bereich der M- und E-Learning-Forschung legt Professorin Doktor Nicola Döring einen wichtigen Grundstein für die Verbesserung der Medienausbildung an Schulen, und die Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen.

Anne Hensel

Quellen:
http://www.izmf.de/html/de/45015.html
http://www.nicola-doering.de
http://www.tu-ilmenau.de/fakmn/Forschung.forschung_mkmp.0.html
http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=161