Für alle, die nach kreativen Lösungen für die Probleme im Alltag suchen und sich zum Beispiel den Streit um das Wegwerfen des Lieblingsschnullers ersparen möchten.
Das Buch „Kleine Mutmach Geschichten“ entstand 2014 in der Zusammenarbeit von Elisabeth Zöller, Brigitte Kolloch und Miriam Cordes und wurde 2014 im ellermann-Verlag veröffentlicht. Es umfasst 15 Kurzgeschichten zum Vorlesen, die jeweils 2 Seiten lang sind. Hauptcharaktere sind sowohl Jungen als auch Mädchen im Kindergartenalter, welche sich also im selben Alter wie die Zielgruppe (ab 3 Jahre) befinden. Besonders positiv fallen die von Miriam Cordes liebevoll gestalteten Illustrationen auf. Sie sind auf jeder Seite des Buches zu finden, sowohl bunt als auch altersgerecht gestaltet und visualisieren gut die einzelnen Geschichten.
Leider fehlt eine Gliederung, sodass man keinen Überblick über die einzelnen Geschichten hat und viel blättern muss. Außerdem hat man bei manchen Geschichten das Gefühl, dass ein sinnvoller und spannender Inhalt fehlt. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Jan, der mit seinem Onkel klettern gehen will. Es wird kurz und emotionslos geschildert, wie Jan durch Joggen, Tauziehen und durch das Balancieren auf Baumstämmen auf das Klettern vorbereitet wird und wie er dieses Wissen dann beim Klettern umsetzt. Man kann dieser Geschichte durchaus einen tieferen Sinn entnehmen: Man muss auf seine Ziele hinarbeiten, immer sein Wissen anwenden. Allerdings wird dies wenig spannend und nicht dem Alter angemessen beschrieben.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch einige Geschichten, die trotz ihrer Kürze interessant und lehrreich sind. So zum Beispiel die Geschichten von „Lilys erstem Tag im Kindergarten“, „Tschüss Schnuller“ und „Mia und die große Wut“. In Letzterer will Mia nicht mehr ihr rotes Kleid anziehen, da sie im Kindergarten deswegen gehänselt wird. Sie schreit, wenn sie das Kleid anziehen soll und hat Angst, ihrer Mutter davon zu erzählen. Doch am Ende findet sie den Mut dazu. Obwohl auch diese Geschichte nur 2 Seiten lang ist, hat sie gewissermaßen schon ein richtiges „Happy End“.
In “Kleine Mutmach Geschichten” wird vor allem das Geärgert- und Gehänseltwerden im Kindergarten thematisiert – natürlich macht das Buch in diesen Situationen Mut, auch wenn es nicht immer eine Lösung bietet.
medienbewusst.de meint:
Alles in Allem ein lesenswertes Buch, welches in der passenden Situation gut als kleiner Mutmacher angewendet werden kann. Leider haben nicht alle Geschichten dieselbe inhaltliche Qualität.
Karolin Wieczorek
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