Handys gehören für Kinder zum Alltag. Telefonieren, SMS schreiben, im Internet surfen, Fotos knipsen, empfangen und verschicken – Solche Aktionen dauern oft nur wenige Minuten, können unter Umständen aber sehr teuer werden. Was also tun gegen teure Klingelton-Abos, Hotlines und Videos?
Auf Kinder lauern bei der Handynutzung viele Gefahren. Die Verlockung ist groß: Kurz mal ein paar Tasten hier und da gedrückt und schon bekommt Ihr Kind wechselnde Klingeltöne im monatlichen oder wöchentlichen Sparpaket. Kinder verlieren dabei schnell den Überblick, wie viele Abos sie überhaupt abgeschlossen haben. Anbieter wie Jamba, Zed & Co. verkaufen viele ihrer Inhalte für das Handy in Form von Abonnements, die sich hinter einer sogenannten „Premium-SMS“ verbergen. Besonders gefährlich wird es, wenn „kostenlose Klingeltöne“ im Internet versprochen werden. Dann ist zwar meist der erste Ton tatsächlich gratis, aber alle nachfolgenden werden in Verbindung mit einem Abo doppelt und dreifach abgerechnet.
Auch manch ein Mobilfunkvertrag hört sich zunächst günstig an, bietet aber am Ende unangenehme Überraschungen. Der Teufel steckt hierbei im Kleingedruckten. Häufig enthüllen erst die Tarifdetails, dass der Mobilfunkvertrag ein Abo enthält, für das Zusatzkosten entstehen. Die Alternative zu einem Mobilfunkvertrag für Ihren Nachwuchs stellt die Prepaid-Karte dar, welche jedoch vor ausufernden Kosten auch nicht schützt. Denn auch mit einer Prepaid-Karte können unerwünscht hohe Kosten entstehen, wobei hier wieder meist die Klingelton-Abos schuld daran sind. Die Gebühren für das Abo werden direkt von der Prepaid-Karte abgebucht. Ist die Karte leer, passiert scheinbar gar nichts – im Hintergrund aber sammeln sich die Kosten an. Sobald die Karte wieder aufgeladen wird, geht der Betrag augenblicklich vom Guthaben ab.
Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, wie Sie die Kosten im Griff behalten:
Informieren Sie sich zunächst über aktuelle Mobilfunktarife. Vergleichen Sie die Preise für SMS und Gesprächsminuten, suchen Sie direkt nach speziellen Kinder- und Jugendtarifen. Einen gut geeigneten Tarif für Ihr Kind bietet beispielsweise das „ToggoMobile“. Dieser Kinderhandytarif wurde speziell für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Lesen Sie den Mobilfunkvertrag außerdem gründlich durch, bevor Sie ihn für Ihr Kind abschließen. Prüfen Sie dabei das Kleingedruckte auf versteckte Zusatzkosten.
Haben Sie bzw. Ihr Kind ein Abonnement bestätigt, wollen es aber später nicht mehr in Anspruch nehmen, kündigen Sie dem Anbieter per SMS mit dem entsprechenden „Stopcode“ und vorsorglich auch per Einschreiben mit einem Rückschein zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Mittlerweile hat der Gesetzgeber bei Premium-SMS auch Maßnahmen ergriffen: Seit September 2007 müssen die Anbieter vor Abschluss eines Abos den Käufer per SMS deutlich über die Abo-Kosten informieren. Der Vertrag kommt in diesem Fall nur bei einer Bestätigung, meist durch eine SMS, zustande. Bei Minderjährigen gilt außerdem eine besondere Rechtslage. Wenn Jugendliche unter 18 Jahren Abos abgeschlossen haben, ist der dadurch entstandene Vertrag nicht rechtskräftig, denn die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten wäre nötig gewesen. Eltern können in solchen Fällen die Zahlung verweigern und sogar das Geld ab Beginn des Abos zurückfordern. Gute Erfahrungen habe man in dieser Hinsicht zum Beispiel mit dem Klingeltonanbieter Jamba gemacht.
Die beste Vorsorge ist allerdings die Aufklärung. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Risiken, die mit der Handynutzung einhergehen können. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Ausstattung das Handy haben soll. Welche Funktionen sind Ihrem Kind besonders wichtig und was ist Ihrer Meinung nach sinnvoll und ausreichend? Wägen Sie Kosten, Nutzen und Risiken ab. Klären Sie Ihr Kind auf, welche Kosten über 5-stellige SMS oder Premium-Anrufe entstehen können. Richten Sie für das Handy Ihres Kindes am besten eine komplette Sperre von Mehrwertnummern ein. Dies ist bei allen Mobilfunkanbietern möglich. Auch Premium-SMS können Sie über die meisten Netzbetreiber blockieren lassen. Gerade bei jüngeren Kindern ist daher ein einfaches Handy, etwa ohne Internet-Zugang, völlig ausreichend.
Claudia Werner