Wer kennt sie nicht? Am Anfang jedes Spielfilms aus dem Hause „Pixar“ erscheint die hüpfende Schreibtischlampe und stampft den Buchstaben „i“ in den Boden, gefolgt von einem verwunderten Blick in die Kamera. Doch nur die wenigsten kennen die Herkunft dieses drolligen Lichtspenders oder gar seinen Namen.
Erstmals auf der Leinwand konnte man „Luxo Jr.“, so der Name des sprunggewaltigen Büroutensils, 1986 im gleichnamigen Kurzfilm der Pixar Animation Studios bewundern. Er war einer der ersten komplett computeranimierten Kurzfilme, der auch eine Oscar-Nominierung erhielt und den Grundstein für ein neues Zeitalter der computeranimierten Filme legte, welche die bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich konventionell gezeichneten Zeichentrickfilme immer mehr verblassen ließen.
Bis zum heutigen Tag sind weit über 20 weitere animierte Kunstwerke aus dem Hause Pixar erschienen. Meist erscheinen sie mit ein wenig Vorlauf vor Kinofilmen wie etwa „Findet Nemo“ oder „Die Monster AG“. Auf kreative Art und Weise probieren die Animationskünstler hier neue Techniken aus und lassen ihrer Phantasie freien Lauf. Dabei wird in den wenigen Minuten die Handlung mit viel Unterhaltung und einer Prise Moral bestückt.
So schaffen es Werke wie „Die Ein-Mann-Band“, „Boundin‘“ oder „Der Vogelschreck“, den Zuschauer auf der einen Seite blendend zu amüsieren, auf der andere Seite regen sie aber auch zum Nachdenken an. „Boundin‘“ beispielsweise zeigt sehr schön, dass man sich nicht nur auf das eigene Aussehen reduzieren darf, sondern sich lieber auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren sollte. Auch das Anbiedern um jeden Preis, wie es die beiden Hauptprotagonisten in „Die Ein-Mann-Band“ in einem furiosen Duell um eine Münze zur Schau stellen, muss nicht zwangsläufig zum Erfolg führen.
Die Mischung aus sympathischen Charakteren, einfachen und trotzdem tiefgründigen Handlungsverläufen und ein hohes Maß an Komik machen jeden Kurzfilm auf seine ganz eigene Art und Weise sehenswert. So auch Pixars neuster Streifen „Day and Night“, welcher der Frage nach geht, was wohl passiert, wenn Tag und Nacht einmal aufeinander treffen. Bei diesem erneut sehr gelungenem Kleinod aus der Computertrickkiste darf man schon auf Pixars nächsten Kinofilm „Toy Story 3“ gespannt sein, welcher ab dem 29. Juli in den deutschen Kinos zu sehen ist. Für alle, die nicht so lange warten wollen, gibt es die Pixar Kurzfilme vereinzelt im Internet zu sehen oder als komplette DVD-Box im Handel.
Manuel Mohr
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