Mit ClipKlapp.de spielend leicht eigene Videos erstellen


Das vom Deutschen Kinderhilfswerk initiierte Webportal ClipKlapp.de bietet jugendsichere Videos, Anleitungen und Software, damit Kinder selbständig Videos erstellen und teilen können. medienbewusst.de sprach mit Kai Hanke, Projektleiter von ClipKlapp, über Ziele und Motive des Projekts, sowie kindersichere Seiten im Internet.


Herr Hanke, worin sehen Sie die allgemeinen Ziele von ClipKlapp.de?

Als wir das Projekt 2009 in Angriff genommen haben, war das eigentlich eine relativ fixe Idee, weil wir gemerkt haben, dass die Kinder, die Communitys nutzen, immer jünger werden und viel früher erste Erfahrungen mit dem Internet und dementsprechend auch mit sozialen Netzwerken sammeln. Gleichzeitig ist das Angebot an Communitys für jüngere Kinder spärlich bzw. teilweise nicht vorhanden. Insbesondere gibt es keine nichtkommerziellen, werbefreien und kostenlosen Angebote. Da wollten wir eine Lücke füllen.

Man hat auch gemerkt, dass Angebote wie YouTube keinen medienpädagogischen Hintergrund besitzen und dass keine medienpädagogische Begleitung stattfindet. Weiterhin gibt es auch jugendschutzrechtliche Zweifel, ob Kinder auf solchen Portalen gut aufgehoben sind. Wir wollen ein unterhaltungsorientiertes Angebot für Kinder zu schaffen, damit diese ihre eigenen Ideen verwirklichen können und Unterstützung für eine altersgerechte und verantwortungsvolle Nutzung finden.


Kai Hanke

Auf was für eine Altersgruppe haben Sie sich spezialisiert und welche Fähigkeiten und Vorkenntnisse sollten die Kinder für die Nutzung des Portals mitbringen?

Unsere Kernzielgruppe liegt bei Kindern zwischen acht und zwölf Jahren. Das Schöne an ClipKlapp ist, dass Kinder mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten auf der Plattform etwas Geeignetes finden. Ein Kind, das einen eigenen Film mit einer Videokamera erstellen will, braucht natürlich relativ komplexe Kenntnisse von Kameragrundtechniken und dem, was es zum Ausdruck bringen will.

Wir haben für die jüngeren Kinder aber auch die Möglichkeit geschaffen, sich mit diesem Thema in unserem Trickfilmstudio erst einmal vertraut zu machen und kleinere Trickfilme selber zu basteln. So versuchen wir eben verschiedene Altersgruppen einzubinden. Insofern ist die Idee bei ClipKlapp eigentlich, dass man mit jüngeren Jahren bereits einsteigen kann um im Netz kreativ zu werden.


Wie sieht die Arbeit der Redakteure bei ClipKlapp.de aus?

Da ClipKlapp aus Jugendschutzperspektive ein kindersicheres Portal ist, sichten wir sehr sorgfältig die hochgeladenen Beiträge auf jugendschutzrechtliche Bestimmungen, aber natürlich auch auf Urheberrechtsverletzungen. Wenn keine Bedenken vorliegen werden diese freigeschaltet.

Außerdem ist bei einer Kindercommunity viel zu tun im Bereich Community-Management. Das heißt, wir müssen mit den Kindern Kontakt aufnehmen, wenn es Regelverstöße gibt. Das wird bei uns auf sehr pädagogische Art und Weise gemacht: Wir sprechen nicht einfach nur Verweise aus oder sperren Kinder, sondern suchen immer den Dialog. Dementsprechend sind die Aufgaben bei so einem Portal natürlich auch relativ vielfältig.


Empfehlen Sie die Anwesenheit der Eltern, wenn ihre Kinder auf ClipKlapp.de agieren?

Jein. Es gibt einige Kinder, die sich das in Selbstorganisation erarbeiten können. Das liegt auch daran, dass diese Kinder es gewohnt sind, eher alleine zu surfen – also eigentlich nicht die Idealsituation aus medienpädagogischer Perspektive. Gleichzeitig haben wir auch einige Eltern, die sich sehr aufmerksam darum kümmern, was ihr Kind auf ClipKlapp macht und auch die Anmeldung gemeinsam mit ihren Kindern durchführt, was eigentlich Voraussetzung ist.

Wir haben auch festgestellt, dass viele Kinder die Erwachsenen um Hilfe bitten, wenn sie ein Video hochladen wollen. Oftmals führen wir auch Initiativen oder medienpädagogische Filmprojekte mit Kindern durch, die dann von Betreuern Unterstützung erhalten.


medienbewusst.de bedankt sich bei Herrn Hanke für das Interview und wünscht weiterhin viel Erfolg.

Robert Vömel

Bildquelle:
© ClipKlapp.de