Nicht nur ein Fall für Eltern – Medienbildung der Bundesländer


„Medienerziehung ist ein grundlegendes pädagogisches Erfordernis“, vor allem in der heutigen, von den Medien dominierten Zeit. Auch Kinder sind Fernsehen, Internet und Co. tagtäglich ausgesetzt. Doch nicht alles ist für jedes Kind in jedem Alter geeignet. Die Kleinen müssen an die unterschiedlichen Angebote, welche die Medienwelt bietet, herangeführt werden; den richtigen Umgang erlernen sie nicht im Handumdrehen und von alleine. Deshalb sind natürlich die Eltern dazu angehalten, etwas für die Medienerziehung ihrer Kinder zu tun. Doch nicht nur sie spielen eine große Rolle im Leben der Jüngsten. Vor allem die Schule und ihr Umfeld haben einen großen Anteil an der Erziehung. Darum hat beinahe jedes Bundesland ein Konzept zur Medienerziehung entwickelt.

So zum Beispiel Thüringen: Die Verwaltungsvorschrift zur Medienkompetenzentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen des Bundeslandes wurde 2001 verabschiedet. Aktuell liegt sie nun mittlerweile in der dritten Änderung seit 2004 vor. Ein Schwerpunkt der zu vermittelnden Medienkompetenz stellt hierbei das anwendungsbereite Wissen über Entstehung, Wirkung und Nutzung von Medieninhalten dar. Die Schüler werden somit anwendungsorientiert auf die Medienwelt vorbereitet. Es wird hierbei auch darauf geachtet, dass ein weites Spektrum abgedeckt wird: Es soll der Umgang mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen, Video, Internet und Computern vermittelt werden.

Auch viele andere Bundesländer haben sogenannte Rahmenpläne zur Medienerziehung entwickelt, welche sich von Land zu Land leicht unterscheiden. So werden einerseits die Schüler der Sekundarstufe 1 berücksichtigt, andererseits die der Grundschule. Teilweise sind auch Pläne für alle Klassenstufen vorhanden, die Kindern jedes Alters den richtigen Umgang mit Medien vermitteln sollen. Diese Ziele werden beispielsweise von den Bundesländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in ihren Konzepten verfolgt.
Neben den üblichen Rahmenplänen für die Medienbildung an den Schulen warten ein paar Bundesländer mit zusätzlichen Maßnahmen auf.  So entwickelte Rheinland-Pfalz neben dem Konzept „Medienkompetenz macht Schule“ das Internetportal „Medien.Kompetenz.Netzwerk.“. Dort finden sich umfangreiche Informationen zu medienpädagogischen Themen und Medienprojekten. Außerdem beinhaltet es einen Überblick über die Aktivitäten der bereits aktiven Medienkompetenz-Netzwerke in der Eiffel, der Südwestpfalz, in Koblenz und Trier. „Über 30 Kooperationspartner arbeiten bereits in den vier Medien-Kompetenz-Netzwerken zusammen, um praxisbezogene Angebote der Medienbildung zu organisieren und allen Medieninteressenten schnell, abgestimmt und gezielt weiterzuhelfen“, so berichtet der deutsche Bildungsserver. Das Netzwerk stellt weiterhin Projektbeispiele vor, wie medienbezogene Inhalte in den Unterricht integriert werden können. Die Webseite bietet sowohl ausführliche Besprechungen zu Medienthemen, als auch Hintergrundinformationen und praktische Beispiele.

In Baden-Württemberg bildet der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ein Kooperationsprojekt zwischen der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. In Zusammenarbeit mit der SWR Medienforschung erhebt, dokumentiert und verbreitet der Verbund Daten und Informationen zur Nutzung, Funktion und Wirkung sowie zu den Inhalten von Medien. Dies geschieht regional für den Südwesten als auch bundesweit. „Basisuntersuchungen des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest JIM (Jugend, Information (Multi-)Media) und KIM (Kinder und Medien) bieten seit 1998 kontinuierlich repräsentatives Datenmaterial zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen.“

Fast jedes Bundesland trägt somit zur Medienbildung und -erziehung von Kindern und Jugendlichen bei. Ob in der Schule, im Internet oder im Bereich der Forschung – ganz Deutschland ist darum bemüht, ihnen den Umgang mit jeglicher Art von Medien umfangreich und kompetent zu vermitteln. Wenn auch die Eltern dasselbe Ziel verfolgen, können die nachfolgenden Generationen nicht nur im Alltag, sondern auch in ihrem beruflichen Werdegang fachkundig und sicher mit den Tücken der Medienwelt umgehen.

Ausführlichere Informationen und weiterführende Links finden Sie auf der Webseite des Deutschen Bildungsservers

Tina Otto

Quellen:
Ziate: http://bildungsserver.de