Schon Babies und Kleinkinder reagieren auf die bewegten Bilder des Fernsehers. Bilder, Geräusche und Stimmen fordern die Aufmerksamkeit der Kleinsten ein. Aber Vorsicht: Der Umgang mit dem Fernseher muss schrittweise erlernt werden. medienbewusst.de hat für Eltern und Lehrer die besten Tipps zur Fernsehnutzung zusammengestellt. Dabei ist es wichtig, auf die verschiedenen Bausteine zu achten. Grundsätzlich gilt, dass Sie sich mit der Fernsehnutzung Ihres Kindes auseinander setzen sollten.
Die Fernsehzeiten
An den folgenden Fernsehzeiten können Sie sich orientieren. Sie lehnen sich an die Empfehlungen der Bundeszentrale für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an:
Fernsehen erst für Kinder ab drei Jahren
Kinder unter drei Jahren sind damit beschäftigt, die wirkliche Welt zu erkunden und zu begreifen. Sie sind demzufolge nicht in der Lage, die schnelle Bildfolge des Fernsehens zu erfassen oder gar zu verstehen. Deshalb sollten Kleinkinder auf Bilderbücher und das Vorlesen von Geschichten beschränken.
3 bis 5 Jahre: maximal 30 Minuten/Tag
6 bis 9 Jahre: maximal 45 Minuten/Tag
ab 10 Jahren: maximal 60 Minuten/Tag
Unter der Woche sollte bei den jüngeren Kindern die gesamte Nutzungsdauer medialer Geräte, wie Computer und Fernsehen, nicht mehr als 60 Minuten täglich betragen. Bei älteren Kindern sollten 90 Minuten nicht überschritten werden.
Die Programmauswahl
Eine weitere Rolle spielt der Entwicklungsstand des Kindes, den Sie als Eltern am besten einschätzen können. Hier gelten einige grundsätzliche Regeln, die Sie als Grundlage für Ihre Beurteilung zur Rate ziehen können.
3 bis 5 Jahre – Keine komplizierten Inhalte und einfache Sprache
Achten Sie darauf, dass Sie nur Sendungen mit einfachen Handlungen und Geschichten auswählen. Kinder lernen erst mit dem Alter, bestimmte Sendungen zu verstehen und zu verarbeiten. Vorschulkinder können gesehene Inhalte nur aneinanderreihen, Zusammenhänge oder Rückblenden verstehen sie hingegen noch nicht. Achten Sie darauf, dass die Bildfolge für die Kinder nachvollziehbar ist und sie die Sprechweise verstehen. Es eigenen sich zudem auch Sendungen, in denen gemeinsam musiziert wird.
6 bis 9 Jahre – Reden Sie über mediale Handlungen
Wenn die Kinder älter werden, können Sie als Eltern in den meisten Fällen am besten verstehen, welche Sendungen für Ihr Kind geeignet sind und welche nicht. In diesem Alter identifizieren sich die Kinder besonders mit den Hauptfiguren in den Filmen und verstehen filmische Zusammenhänge besser. Dennoch sollten Sie mit Ihrem Kind über filmische Handlungen sprechen und so das medial Erlebte aufarbeiten.
10 bis 13 Jahre – Gemeinsame Programmauswahl
Kinder in diesem Alter wollen ihre Programme selbst auswählen. Sie entwickeln eigene Vorstellungen über ihre Lieblingssendungen, aber orientieren sich auch an dem, was ihre Mitschüler/innen konsumieren. Respektieren Sie diese Wünsche und lehnen Sie nicht alles kategorisch ab, was neu und befremdlich erscheint. Stattdessen sollten Sie die Sendungen gemeinsam mit Ihrem Kind schauen und anschließend darüber sprechen.
Schauen Sie sich die Sendungen gemeinsam mit Ihrem Kind an, um zu erfahren, wie Ihr Kind auf die Fernsehinhalte reagiert und sie so bei der Rezeption unterstützen zu können. Zum einen hilft es Ihrem Kind, wenn Sie ihm beim Fernsehen Gesellschaft leisten und ihm damit ein Gefühl von Sicherheit geben. Zum anderen können Sie dabei die Programmauswahl gezielt beeinflussen. Auch die Altersfreigaben und Sendezeiten geben Anhaltspunkte, ob die Sendungen für Ihr Kind geeignet sind.
Leiten Sie Ihre Kinder an, Sendungen und Filme auszuwählen, diese zu bewerten und Gespräche darüber im Alltag zu führen. So wird eine bewusste Programmauswahl geschult und die Filmerlebnisse können besser verarbeitet werden.
medienbewusst.de stellt Ihnen monatlich die besten Programmtipps zusammen. Dabei kündigen wir neue Sendungen an, die anschließend auch von der Redaktion kommentiert werden. So können Sie als Eltern leichter beurteilen, ob die Sendung für Ihr Kind geeignet ist. |
www.flimmo.de bietet Möglichkeiten, sich über Kinder- und Jugendprogramme zu informieren. |
Bieten Sie regelmäßig andere Beschäftigungsmöglichkeiten an, um den Fernseher nicht in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen.
Merkmale einer guten Kindersendung
Die Geschichten sollten positiv ausgehen.
Die Figuren sollten klar erkennbare Charakterzüge aufweisen, die sich in Gut und Böse unterscheiden lassen.
Die Identifikation mit den Figuren ist besonders bei jungen Kindern wichtig.
Die behandelten Themen sollten kindgerecht aufbereitet sein, dem Alter entsprechende Fragen beantworten und Informationen vermitteln.
Spannung und Entspannung sollten sich in den Sendungen abwechseln und so den Kindern Spaß bereiten.
Die besten Kindersender
Der Kinderkanal (KiKA) bietet für die Zielgruppe der drei-bis 13-jährigen Zuschauer ein abwechslungsreiches Programm aus Zeichentrickserien, Spielfilmen, Magazinen und Informationsprogrammen an. | |
SuperRTL gilt als Familiensender. Die Auswahl reicht von Zeichentrickfilmen über Spielfilme und Comedy-Formate. | |
Eine bunte Mischung aus Zeichentrickformaten, Teenagerserien und Comedy erwartet den Zuschauer auf Nickelodeon. | |
RiC richtet sich tagsüber an die drei- bis 13-Jährigen. Abends ist das Programm für die gesamte Familie ausgerichtet. |
Belohnung oder Bestrafung: Fernsehnutzung soll nicht mit einer Belohnung oder Bestrafung einhergehen. Verbote lassen den Fernseher nur noch interessanter werden.
Kein Fernsehgerät im Kinderzimmer: Sollte ein Fernseher im Kinderzimmer verfügbar sein, dann sind genaue Absprachen über die Nutzung des Gerätes erforderlich. Dazu gehört auch das Einstellen eines „Timers“, damit das Kind nicht bis tief in die Nacht vor der Flimmerkiste hängt. Sie als Eltern haben dann nicht mehr die Kontrolle, welche Sendungen Ihr Kind schaut!
Werbung: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich bei Werbung um eine Aufforderung zum Kauf handelt und das Unternehmen ihre Produkte in das beste Licht rücken wollen, dabei werden viele Tricks angewendet!
Zappen: Achten Sie darauf, dass es das Kind realisiert, wenn Sie den Sender wechseln! Ansonsten verwirren Sie das Kind, da es die Geschichten nicht nachvollziehen kann.