Wie man hineinruft, so schallt es heraus – der ECHO 2009


…und es schallt gewaltig! Wie gewohnt wartet der Musikpreis ECHO auch in diesem Jahr mit ausreichend Prominenz auf und natürlich mit Jenen, die es spätestens nach der Verleihung sind. Zum 18. Mal werden erfolgreiche Leistungen nationaler als auch internationaler Künstler der Musikindustrie ausgezeichnet. Wie diejenigen zu dieser Ehre kommen und wie es überhaupt zu allem kam, darüber mehr in diesem Artikel.

Der ECHO sieht sich selbst als das deutsche Pendant zu anderen namhaften Events wie beispielsweise den Brit Awards oder dem Grammy. Und tatsächlich kann der seit 1992 verliehene Preis auf eine erfolgreiche Geschichte zurück blicken. Damals feierten auf Einladung der Deutschen Phono-Akademie, dem Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, nur 450 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur in vergleichsweise kleinem Rahmen. Der ECHO begann somit vielmehr als Branchenveranstaltung. Über die Jahre entwickelte sich die Verleihung zu einem national und international anerkannten Musik- und Medienevent. Nicht wenige Stars und Sternchen konnten sich zum Beispiel durch einen Auftritt beim ECHO etablieren, so auch Xavier Naidoo oder Alicia Keys. Der ECHO also als Sprungbrett, um vor allem national erfolgreich zu werden.

Zwar gibt man zu, dass sowohl inhaltliche als auch ökonomische Erfolge in der Musikindustrie miteinander verbunden sind, doch versucht sich der ECHO vom ökonomischen Aspekt frei zu machen. So wird auf der Webseite des ECHOS der Anspruch erhoben „Hier geht es um Kreativität, um Kultur und um Kunst.“ und sich sogar auf Nietzsche berufen, den man zitiert „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum”. Doch will man ehrlich über den ECHO berichten, bedarf es eines Ansatzes, der doch sehr ökonomisch ist – nämlich bei den Musikcharts.

Die Meinungen über die Musik in den Charts gehen bekanntlich auseinander. Doch auch wenn der eigene Geschmack gar nicht oder nur teilweise mit den Chart-Platzierungen übereinstimmt, so müssen diese doch irgendwie begründet sein. Ermittelt werden die offiziellen Musik-Charts im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. von der Media Control GfK International. Und genau diese Zahlen bilden die Bewertungsgrundlage für den ECHO. Für die Verleihung 2009 sind die offiziellen Top-100-Album-Charts vom ersten Februar 2008 bis 15. Januar 2009 von Bedeutung. Nach eigenen Angaben beruhen die Platzierungen der Media Control auf 86 Prozent Marktabdeckung, zumindest was den deutschen Musikmarkt betrifft. Dem aufmerksamen Leser fällt auf: 86 sind nicht 100 Prozent. Und dann stellt sich noch die Frage, inwieweit Charts überhaupt objektiv sein können? Schließlich leben wir im Zeitalter des Marketings als dem ausschlaggebenden Erfolgsfaktor einerseits und des illegalen Musikaustauschs und Filesharings andererseits.

Wie auch immer – die Gewinner in den Charts sind auch Gewinner am 21. Februar in Berlin. Und das in zwanzig Kategorien. Das letzte Wort hat aber dann doch die Jury. Diese besteht in der Regel aus Mitgliedern des Bundesverbandes Musikindustrie e.V., Mitgliedern und Förderern der Deutschen Phono-Akademie sowie musikaffinen Partnern aus Rundfunk, Presse und TV, sowie ehemaligen Preisträgern.

Trotz Wirtschaftskrise darf man ein spannendes Medienspektakel erwarten. Ob der ECHO eine glamouröse Feier ganz „showbusiness-like“ oder Forum für Meinungsaustausch und Zukunftsdiskussionen wird, zeigt sich in Kürze. Und die künftige Lieblingsmusik unserer Jugend wird bestimmt schon an diesem Abend zu hören sein.

Deborah Schmidt

Quellen:
http://www.echopop.de/

Bildquelle:
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