Der Kinder-TV Star Willi Weitzel, der bereits in der BR-Kindersendung „Willi will’s wissen“ in Reportermanier den unterschiedlichsten Fragen auf den Grund geht, ist nun in dem Kinofilm „Willi und die Wunder dieser Welt“ auf großer Leinwand zu sehen. Der Film stellt eine Mischung aus Spielhandlung und Dokumentation dar, der auf unterhaltsame Art und Weise Kindern jeden Alters Wissen vermitteln möchte. Das gelingt ihm Dank des Regisseurs Arne Sinnwell, der bereits in etlichen Folgen der Vorlageserie Regie führte, erstaunlich gut. Doch vor allem Produzent Franz Xaver Gernstl trug maßgeblich für die kindgerechte Umsetzung der dokumentarischen Stilmittel bei.
Willis Abenteuer beginnt in Deutschland. Hier wird unter anderem durch die hochbetagte Weltenbummlerin Frau Klinger sein Fernweh nach fremden Ländern geweckt. Als sie stirbt, macht er sich auf den Weg in die Welt. Er hat ihr versprochen, ihr Sand aus der Sahara mitzubringen. Bevor er dieses Versprechen einlöst, gelangt er jedoch in viele andere spannende Orte und durchstreift faszinierende Landschaften, die nicht nur Kinder zum Staunen bringen.
Willi besucht zunächst einen Ameisenforscher in Australien und ein Krankenhaus für Flughunde tief im ältesten Regenwald der Welt. Natürlich laufen ihm hier auch vielerlei andere exotische Tiere wie Schlangen, Spinnen oder Krokodile über den Weg. Weiter geht es nach Kanada, wo er sich mit großem Einsatz über die dort lebenden Eisbären informiert. Erschöpft von so viel Wildnis begibt er sich dann in einen ganz anderen Dschungel: in den Großstadtdschungel von Tokio in Japan. Hier ist aber nicht minder spannend. Er trifft verrückte Künstler und kämpft mit den dicksten Sportlern der Welt, den Sumo-Ringern. Nach so viel Hektik ist es Zeit für etwas Ruhe und langsam will er auch sein Versprechen einlösen. Beides lässt sich in der Sahara verwirklichen. Hier trifft er den berühmten Wüstenexperten Michael Martin, der ihn auf dem Motorrad durch die Wüte begleitet, um den Sand von Frau Klingers Lieblingsstelle zu holen. Ganz so ruhig ist diese letzte Etappe jedoch nicht. Spätestens als Willi versehentlich die letzten Wasservorräte auskippt, wird es gefährlich. Doch auch aus dieser bremslichen Situation kann sich der Reporter retten.
Nach nur 78 Minuten ist seine Reise um den Globus dann auch schon zu Ende. Die Kinderdoku hinterlässt vor allem durch die beeindruckenden Bilder, in denen die Vielfalt der Erde eingefangen wurde, einen sehr positiven Eindruck. Imposante Landschaften, interessante Begegnungen mit spannenden Menschen und Wissenschaftlern, aber auch die kleine fiktive Geschichte, in der die Reise eingebettet wurde, machen den Film vor allem für Kinder äußerst sehenswert und unterhaltsam. Etwas ratlos bleibt dagegen mach Erwachsener zurück: Denn warum Willi vor dem eigentlichen Ziel seiner Reise – die Sahara – etliche andere Orte ansteuert, bleibt ungeklärt und ergibt in der Erwachsenenwelt keinen Sinn. Daran stören sich die Kinder jedoch kaum, so dass man über diesen kleinen unlogischen Fauxpas gern hinweg sieht. „Willi und die Wunder dieser Welt“ ist ein Film für ein wissbegieriges, anspruchsvolles, junges Publikum, in dem viele Themen angesprochen werden ohne den Zuschauer intellektuell zu überfordern. Die Dokumentation gewinnt vor allem durch Willi Weitzel, der sich bei Kindern großer Beliebtheit erfreut, an einem sympathischen Gesamteindruck. Inzwischen selbst Vater geworden, hat er sich “das Kind in ihm” bewahrt und bringt durch allerlei Albernheiten und Späße nicht nur Kinder zum Lachen.
Insgesamt ist der Film ein gutes Beispiel für unterhaltsame Wissensvermittlung, in der dokumentarische Elemente kindgerecht umgesetzt wurden.
Die Daten zum Film:
Genre: Abenteuer, Dokumentation
Deutschlandstart: 05.März 2009
Produktionsland: Deutschland 2008
Verleih: MFA
Länge: 78 Minuten
FSK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Seite: Willi und die Wunder dieser Welt
Christina Schütze
Fotoquelle: Megaherz