Gänsehaut oder Lachkrampf beim Fernsehen?

 

Wann bekommen Kinder einen Lachkrampf beim Fernsehen? Und wann hätten sie vielleicht lieber wegschauen sollen, weil aus den Szenen ein gruseliger Albtraum folgte? Antworten auf diese Fragen gibt eine Studie aus dem Jahr 2013 und 2014, in der Kinder international zu ihren emotionalen Erlebnissen beim Fernsehen befragt wurden.

 

Wann und warum lachen wir?

In Deutschland, Brasilien, Kanada, Neuseeland und den USA wurden insgesamt 510 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren gefragt, bei welchen Szenen sie lachen mussten und nach welchen Fernsehinhalten sie einen Albtraum hatten. Außerdem sollten die Kinder ein Bild von den beschriebenen Szenen malen. Die Ergebnisse lassen trotz unterschiedlichem Fernsehangebot deutliche Übereinstimmungen zwischen den Ländern erkennen.

Lachkrampf bei SpongeBob & Co.

Die befragten Kinder beschreiben häufig Szenen aus bekannten Animationsserien wie SpongeBob Schwammkopf, Tom und Jerry oder Family Guy. Trotz unterschiedlicher Sendungen, Genres und Medien werden bei allen beschriebenen Szenen bestimmte inhaltliche Muster erkennbar, die anscheinend Kinder auf der ganzen Welt zum Lachen bringen:

  •       Bekanntes wird ästhetisch überschritten.
  •       Unglücke und kleine Missgeschicke anderer werden dargestellt.
  •       Erwartungen werden übertroffen.
  •       Mit Sprache und deren Bedeutung wird gespielt.
  •       Es gibt kleine wiederkehrende Helden.
  •       Gerechtigkeit setzt sich durch.

Albtraum nach traumatischem Fernseherlebnis

Bei der Befragung der Kinder nach ihren Fernseherlebnissen und daraus folgenden Albträumen können acht von zehn Kindern sich an einen solchen Zusammenhang erinnern. Die Kinder aus Deutschland haben am seltensten solche Albträume, in Uganda dagegen am häufigsten. Oft haben sie dann Inhalte für Erwachsenen gesehen, aber auch aus Kindersendungen können Albträume entstehen.

Es sind dann meist Inhalte, die die Vorstellungskraft überschreiten. Auf diese ungewohnten Inhalte, die nicht mal realistisch sein müssen, reagieren die Kinder mit Angst, Entsetzen und Hilflosigkeit. Sie können die Bilder nicht verarbeiten und deshalb kann dann ein Albtraum die Folge sein.

Auch hier gibt es eindeutige Übereinstimmungen bei den inhaltlichen Darstellungen, die zu einem Albtraum führen:

  •       Menschen und/oder Kreaturen tun sich etwas an.
  •       Menschen und/oder Kreaturen sind grausam.
  •       Es werden Situationen dargestellt, in die ich auch geraten könnte.

 

Fazit:

Wann Kinder beim Fernsehen lachen, ist vor allem abhängig von den Inhalten. Die Darstellungen und Handlungen sind auch länderübergreifend sehr ähnlich, dagegen gibt es Unterschiede bei den Genres und Art der Sendungen, die vor allem vom Angebot der Länder abhängen. Albträume sind eine Reaktion der Kinder auf Inhalte, die ihre Vorstellungen überschreiten und somit nicht verarbeitet werden können. 

In jedem Fall sollten Eltern aufpassen, was die eigenen Kinder im Fernsehen anschauen. Auf diesem Weg kann vorab bereits bemerkt werden, welche Sendungen den Kindern gefallen könnte und welche für schlaflose Nächte sorgen wird. Die Vorgaben der Altersbeschränkung geben einen Richtwert für Eltern, welche Filme und Sendungen für ihr Kind geeignet sind. Kommt es trotzdem zu unschönen oder überfordernden Erlebnissen für das Kind, muss keine Panik entstehen. Auch aus diesen Erfahrungen lernt das Kind. Bei Alpträumen darf es aber gerne noch zu den Eltern ins Bett kriechen, dort, wo keine bösen Geister sind.

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