Momo, Ute Lehr & Co. – So geht dein Kind richtig mit Kettenbriefen um

 

„Leite diese Nachricht in 24 Stunden an zehn Personen weiter, oder dir geschieht etwas Schlimmes.“ – Wenn ein Kind diese Nachricht auf Whatsapp oder Facebook bekommt, dann kann die Angst groß sein. Denn Kinder können nicht wissen, dass diese Texte nicht nur unecht sind, sondern zudem Gefahren wie Viren, Trojaner und Abo-Fallen beinhalten können. Daher ist die richtige Aufklärung von Seiten der Eltern das A und O.

 

Kinder können Falschnachrichten ernst nehmen

Immer häufiger ereilen uns nervige Kettenbriefe auf Messangerdiensten wie WhatsApp und iMessage. Was früher noch per Post verschickt wurde, wird heute zehnmal so schnell über das Internet versendet und erreicht nicht nur unsere Handys, sondern auch die unserer Kinder. Diese können die oft bedrohlich klingenden Kettenbriefe nicht als Blödsinn einstufen und schicken diese weiter, aus Angst, dass die Nachricht die Wahrheit sagen könnte.

Erst im vergangenen Jahr machte ein besonders unheimlicher Kettenbrief die Runde, der Kindern schlaflose Nächte bereitete. Der Momo-Trend ist mittlerweile vorbei, aber die Gefahr von Kettenbriefen besteht nach wie vor. Daher sollte der Nachwuchs unbedingt rechtzeitig aufgeklärt werden.

Oft versteckt sich ein Virus dahinter

Es gibt verschiedene Gründe, warum Kettenbriefe überhaupt versendet werden. Diese können beispielsweise Werbung für eine spezielle App sein, einen Virus übertragen oder einfach nur zur Angstmache. Das Muster ist jedoch immer das gleiche: Schicke diese Nachricht innerhalb kurzer Zeit an deine Freunde*innen weiter oder etwas Schreckliches wird passieren.

Diese Nachrichten sind grundsätzlich immer Falschmeldungen, die absichtlich Angst schüren sollen. Meistens bleibt der Urheber der Nachrichten jedoch unbekannt, da der Text bereits unzählige Male verschickt worden ist, bevor dein Kind diesen erhält. Einzig die Bemerkung „Weitergeleitet“ auf WhatsApp deutet darauf hin, dass der Sender nicht gleichzeitig auch der Verfasser ist. 

So lässt du den Schwindel auffliegen

Uns allen ist klar, dass natürlich nichts passiert, wenn die Nachricht nicht wie befohlen binnen 24 Stunden weitergeleitet wird. Unser Nachwuchs jedoch nicht. Die Inhalte der Nachrichten sind oftmals gruselig und können Angst machen, weswegen vor allem Kinder die Anweisungen befolgen und den Text weiterleiten.

Wenn Eltern das mitbekommen, sollte direkt gehandelt werden. Erkläre deinem Kind, dass diese Nachrichten nicht echt sind und das Ignorieren bzw. Löschen der Nachricht keine Folgen haben wird. Außerdem solltest du erklären, dass es auf keinen Fall auf Links oder Dateien klicken sollte, die teilweise mit dem Kettenbrief zusammen versendet werden. Diese können Werbung oder Viren enthalten. 

Aufklärung kann vieles verhindern

Die eben genannten Schritte solltest du befolgen, wenn es schon zu spät ist und dein Kind bereits einen Kettenbrief erhalten hat. Wenn dieser Fall noch nicht eingetreten ist, solltest du dennoch vorab Aufklärung leisten.

Weiß der Nachwuchs über die Gefahren Bescheid, wird es besser damit umgehen können, wenn der geschilderte Fall eintreten sollte. Daher solltest du bereits Aufklärung leisten, wenn es das erste Mal einen Messanger-Dienst benutzt. Sei es der Facebook Messanger, WhatsApp oder auch nur der SMS-Chat. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, was hinter den Kettenbriefen steckt aber auch, wie dein Kind diese rechtzeitig erkennt.

Dabei sollte auf folgende Merkmale geachtet werden:

  1. Der Autor*in verlangt, dass die Nachricht weitergeleitet wird.
  2. Der Autor*in sagt, dass etwas (schlimmes) passieren wird, wenn die Anweisung nicht befolgt wird.
  3. Auf WhatsApp erscheint die Benachrichtigung, dass die Nachricht weitergeleitet wurde.
  4. Oftmals enthalten bösartige Kettenbriefe eine schlechte und fehlerhafte Sprache, sowie Links oder Dateien. Öffne diese auf keinen Fall, sondern lösche die Nachricht direkt.

Weitere Tipps zur Aufklärung

  • Suche die Nachricht in einer Suchmaschine, wie beispielsweise Google, um Gewissheit zu bekommen, dass es ein Kettenbrief ist. Handelt es sich um einen Bekannten, wirst du diesen im Internet finden.

  • Die Ängste deines Kindes sollten ernstgenommen werden. Für uns ist es selbstverständlich, dass die geschilderten Folgen in der Nachricht nicht der Wahrheit entsprechen. Für unsere Kinder jedoch ist dies nicht klar. Daher solltest du Zweifel deines Kindes respektieren und ihm die Angst behutsam nehmen. 

  • Vereinbart gemeinsam Regeln was im Falle des Erhalts eines Kettenbriefes passieren soll. Welche dürfen weitergeleitet werden und welche nicht? Welche sind freundliche Kettenbriefe von Freunde*innen und hinter welchen steckt eine böse Absicht? Erkläre deinem Nachwuchs, was im Falle des Empfangs zu tun ist.

 

Fazit:

Kettenbriefe, egal ob per Post, e-Mail oder wie in diesem Artikel behandelt, via Messenger, können nervig sein. Allerdings sind sie nicht immer böser Natur. Dennoch solltest du dein Kind stets aufklären, denn diese lästigen Nachrichten können auch Gefahren wie Viren und Abo-Fallen bergen, die dein Kind nicht bemerkt. Außerdem können sie deinem Nachwuchs Angst machen und für schlaflose Nächte sorgen. Daher empfehlen wir, die Redaktion, von Anfang an genügend Aufklärung zu leisten. Es sollten Regeln vereinbart werden, wie im Falle des Erhalts gehandelt werden soll. Wie alles im Internet, können auch Kettenbriefe eine Falle darstellen. Doch mit einer richtigen, frühzeitigen Aufklärung kann die Angst genommen und die Gefahr gebannt werden.

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