Hilfe, mein Kind will YouTube-Star werden! – Kann ich meinem Kind den eigenen Channel erlauben?
Die Lochis, Lisa und Lena oder Miley – sie alle sind Beispiele für Kinder, die es auf YouTube zu kleinen und großen Berühmtheiten geschafft haben. Sie haben mittlerweile nicht nur Millionen von Abonnent*innen auf YouTube, sondern auch ein ordentliches, monatliches Einkommen. Kein Wunder also, dass viele Kinder mittlerweile diesen berühmten Vorbildern nacheifern wollen, weswegen Eltern immer häufiger die Frage hören: „Mama, Papa, darf ich YouTuber*in werden?“
YouTube ist das neue Fernsehen
Wenn man vor einigen Jahren Kinder befragt hätte, welches ihr Lieblingsmedium sei, wäre die Antwort eindeutig gewesen: Der Fernseher war der unangefochtene Sieger. Doch mittlerweile wendet sich das Blatt. So hat eine Studie des Forschungsinstituts Goldmedia Research herausgefunden, dass Personen über 50 rund doppelt so lange am Tag Fernsehen wie Teenager im Alter von 14 bis 19 Jahren.
Diese bevorzugen das Internet und konsumieren ihre Filme, Serien und Videos auf Streaming- und Video on Demand-Plattformen, sowie auf YouTube. Letzteres erlangt immer mehr Beliebtheit, vor allem durch nahbare und oftmals gleichaltrige Vorbilder. Nämlich Kinder und Jugendliche, die ihren Alltag ins Netz stellen und auf diesem Weg alle Welt daran teilhaben lassen.
Die Ähnlichkeit zu den “Stars” ist ein Grund
Dabei gefällt Kindern besonders die Nähe und die Ähnlichkeit zu ihrem eigenen Leben. „Wenn Lisa und Lena mit YouTube erfolgreich sein können, warum sollte ich es dann nicht auch können? Die sind doch genauso alt wie ich.“ Diesen Gedankengang haben viele Kids und die Eltern müssen letztlich die Entscheidung fällen. Sollte man dem Nachwuchs erlauben, sich und sein Umfeld zu filmen und ins Internet zu stellen?
Dieses birgt schließlich viele Gefahren und es kann nicht beeinflusst werden, wen genau die Videos erreichen. Auf der anderen Seite kann das Filmen und Gestalten von Videos die Kreativität des Nachwuchses fördern und das Selbstbewusstsein steigern. Ein spaßiges Hobby, was Kindern etwas beibringt und ihre Interessen fördert. Dennoch sollte der YouTube-Channel nicht ohne weiteres erlaubt werden. Es handelt sich um eine Entscheidung, die gut überdacht und zusammen mit den Kindern besprochen werden sollte.
Die richtige Aufklärung ist das A und O
Kommt dein Kind mit der Bitte nach einem YouTube-Channel ums Eck, müssen zuerst einmal die Argumente, die dafür und dagegen sprechen, gemeinsam durchgegangen werden. Erkläre deinem Kind die möglichen Risiken und Probleme, mit denen es konfrontiert werden könnte. Vor allem Hassrede und Mobbing sind in einer Zeit von Social Media ein ernstzunehmendes Problem, mit dem vor allem junge Menschen zu kämpfen haben.
Zusätzlich birgt das Internet die Gefahr, dass die Videos von den falschen Menschen gesehen werden könnten, weswegen vor allem private Dinge wie Adresse oder Telefonnummer im Netz nichts zu suchen haben. Aber auch GEMA, Urheberrecht und Datenschutz sind Begriffe, die du deinem Kind vorab beibringen solltest.
Regeln müssen vereinbart werden
Weiterhin ist es wichtig, dass gemeinsam Regeln festgelegt werden, an die sich dein Kind zu halten hat. Beispielsweise in welcher Regelmäßigkeit neue Videos hochgeladen werden sollten, was darin zu sehen sein darf und welche Themen besprochen werden können. Denn das Internet und seine Nutzer*innen sind kritisch, weswegen die falschen Themen schnell negatives Aufsehen erregen könnten. Zudem solltest du als Elternteil vereinbaren, die Videos stets vor dem Hochladen ansehen zu dürfen. Denn Kinder können oftmals noch nicht einschätzen, ob die gezeigten Inhalte möglicherweise riskant oder kritisch sind. Außerdem muss sich beim Erstellen eines Channels mit den AGBs auseinandergesetzt werden, damit es kein böses Erwachen gibt.
Wichtige Tipps und Tricks
Fazit:
Den Wunsch über Plattformen wie Instagram oder YouTube berühmt zu werden, hegen mittlerweile viele Kinder und Jugendliche. Denn sie sehen ihre Idole, die genau diesen Erfolg erlangt haben, jeden Tag im Internet. Dadurch wird der Berufswunsch „Influencer*in“ oder „YouTuber*in“ immer beliebter bei den acht bis 16-Jährigen. Wenn also auch dein Kind diesen Traum hegt, solltet ihr gemeinsam darüber reden, was es bedeutet, sein Leben im Internet zu teilen. Denn oftmals denken Kinder nicht an die Schattenseiten sondern sehen nur die Vorteile.
Unser Tipp aus der Redaktion lautet daher: Macht die Videos nicht direkt jedem öffentlich, sondern entscheidet, wer die Videos sehen kann. Diese Funktion gibt es in den Kanaleinstellungen. Auf diesem Weg kann dein Kind sich am Drehen und Videos schneiden versuchen, diese hochladen und auch den Freund*innen zeigen, ohne, dass es direkt öffentlich im Internet zu sehen ist. Auf diesem Weg kann der Nachwuchs testen, ob “YouTuber“ tatsächlich der angestrebte Berufswunsch ist.
Das Kind schreit
stundenlang und nichts scheint zu
helfen, die Teenager-Tochter hört nicht, der 17-jährige Sohn schwänzt die Schule… Diese Situation kennen sicherlich alle Eltern und vor allem junge Mütter und Väter können dann an ihre Grenzen geraten. Aber an wen kann man sich wenden, um Hilfe zu bekommen, ohne als „Versager*in“ dazustehen?
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